Die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung bietet einen umfassenden Ausblick auf die demografische Entwicklung Deutschlands und seiner Bundesländer bis zum Jahr 2070.
Die Babyboomer-Generation befindet sich derzeit im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Infolgedessen wird die Anzahl der Menschen im Rentenalter bis 2038 um mindestens 3,8 Millionen zunehmen.
Im Gegensatz dazu wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2070 voraussichtlich um mindestens vier Millionen sinken.
Unter Annahme einer moderaten Entwicklung bei Geburtenrate, Lebenserwartung und Zuwanderung dürfte die Gesamtbevölkerung Deutschlands im Jahr 2070 unter 75 Millionen liegen.
Laut den Ergebnissen aller Varianten der 16. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, vorgestellt vom Statistischen Bundesamt (Destatis) am 11. Dezember 2025 in Berlin, wird ab dem Jahr 2035 jede vierte Person in Deutschland mindestens 67 Jahre alt sein. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor lag dieser Anteil noch bei jedem Fünften.
Karsten Lummer, Leiter der Bevölkerungsabteilung beim Statistischen Bundesamt, erläutert: „Die Babyboomer treten gerade in den Ruhestand ein; ihnen folgen deutlich kleinere Generationen.“ Elke Loichinger ergänzt: „Bis zum Jahr 2038 steigt die Zahl der über-67-Jährigen je nach Lebenserwartung auf zwischen etwa 20,5 und über21 Millionen – das sind rund vier Millionen mehr als heute.“ Der Anteil dieser Altersgruppe wächst damit von aktuell etwa zwanzig Prozent auf bis zu siebenundzwanzig Prozent an.
Derzeit kommen auf hundert Erwerbstätige bereits dreiunddreißig Rentnerinnen oder Rentner; Prognosen zufolge könnten es im besten Fall bis zum Jahr2070 schon43 Personen sein. Im ungünstigen Szenario mit niedriger Geburtenrate und geringer Nettozuwanderung könnte sich diese Quote sogar fast verdoppeln – dann stünden weniger als zwei Beitragszahler einer Leistungsempfängerin oder einem Leistungsempfänger gegenüber.
Anstieg hochbetagter Menschen ab Mitte der Dreißigerjahre
Bedeutsam für künftige Pflegebedarfe ist insbesondere das Wachstum jener Bevölkerungsgruppe ab achtzig Jahren. Während deren Anzahl zwischen2024 und Mitte des Jahrzehnts leicht zurückgehen dürfte – bedingt durch kleinere Geburtsjahrgänge unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg –, nimmt sie danach deutlich zu: Von rund6,1Millionen2024 werden es voraussichtlich zwischen8,5und9,8Millionen Menschen im hohen Alter um2050 sein. Bis2070 schwankt diese Zahl dann vermutlich zwischen7,4und10Millionen Personen.
Zuwanderung kann Rückgang des Erwerbspersonenkontingents nicht vollständig ausgleichen
Trotz erwarteter Wanderungsgewinne wird die Anzahl der erwerbsfähigen Menschen (20–66 Jahre) infolge des Ausscheidens großer Babyboomer-Jahrgänge sowie kleinerer Folgegenerationen mittelfristig schrumpfen. Im Jahresvergleich von2024 mit51,2Millionenerwerbstätigen prognostizieren alle Varianten eine Abnahme dieses Personenkreises:
- Bei moderater Fertilität kombiniert mit hoher Nettozuwanderung werden es etwa45,3Millionensein;
- bei durchschnittlicher Zuwanderung sinkt die Zahl auf rund41Mio.;
- während ein niedriges Wanderungsplus sogar nur37Mio.erwarten lässt;
- Einen geringeren Rückgang könnten nur stark steigende Geburtenraten zusammen mit hohem Zuzug verhindern.
Dynamik bei Gesamtbevölkerung bleibt begrenzt
Blickt man aufs Ende des Prognosezeitraums zeigt sich eine tendenzielle Abnahme gegenüber heute: Bei moderater Entwicklung aller drei Schlüsselkomponenten würde Deutschland circa74,7 Millioneneinwohner zählen – weniger als gegenwärtig.
Nur zwei von27 untersuchten Szenarien prognostizieren leichtes Wachstum; hier spielen hohe Migration sowie signifikant steigende Geburtenraten eine Rolle.
Insgesamt variiert laut Vorausberechnung das mögliche Bevölkerungsvolumen für2070 zwischen knapp64bis86,Millionenmenschendamit liegt es unter frühereren Schätzungen aus dem Jahre2022mit70bis94,Millionenen aufgrund gesunkener Annahmen zur Migration und Fertilität.
Regionale Unterschiede prägen zukünftige Bevölkerungsverläufe
Während westdeutsche Flächenländer ihre Einwohnerzahl langfristig bestenfalls stabil halten können , droht dort ohne jährliche Nettozuzüge von mehr als350000Personenin deutlichem Maße ein Rückgang . p >
Ostdeutsche Flächenländer hingegen verlieren unabhängig von Annahmen weiter an Bevölkerung : Bis20702024werden dort14bis30ProzentwenigerMenschen leben . p >
StadtstaateninBerlin , HamburgundBremenprofitieren dagegenvon hoheroder mittlererZuwanderunghoffnungsvoll ; doch auch hier ist bei dauerhaft niedrigerMigrationein Rückgangumbiszu11Prozent möglich . p >
Bereitsheuteistdie ostdeutscheBevölkerungdurchschnittlich älterals West-und Stadtstaatbevölkerungen : DerAnteilderüber67JährigenlagimJahr202424Prozentim Ostengegenüber20Prozentim Westenund17Prozentinder Stadtstaatengemeinschaft . p >
Altersstrukturveränderungen innerhalbder Regionen: h3 >
- WestdeutschlandverzeichneteineSteigerungerwachsenerSeniorenzahlenvon12 ,7aufetwa16 ,3Mio.bis2039 (+30%)mitanschließendem Stabilitätsniveau ; li >
- OstdeutschlandhatnachdemHöchststandvonca .3 Mio.ab67Jährigenum20382024nurmoderateZunahmezwischen11%und16%, gefolgtvoneinemRückgangab2039 ; li >
- InStadtstaatenerscheinteinekontinuierlicheErhöhungderälterenBevölkerung(1 ,1Mio.imJahr2024)auf1 ,6–1 ,7Millionein +50–58%biszumEndeDerVorschauzeitraum . li >
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Methode & Hinweise zur Interpretation:
Langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen sind keine exakten Vorhersagen sondern basierenauf hypothetischen Wenn-Dann-Szenarien.Die vorliegende sechzehnte koordinierte Berechnung berücksichtigt jeweils unterschiedliche KombinationenvonGeburtenhäufigkeit,Lebenserwartunggrosszügigem Außenwanderungssaldo.Daraus resultierende27Variantenzeigen mögliche Entwicklungen inklusive neun regional differenzierter ModellefürBundesländer.Die Ergebnisse veranschaulichen so den Einfluss zentraler Faktoren wie Fertilität,Lebensdauer,Wandermusteraufdemographische Strukturen.
Nähere Informationen & Ressourcen:
Detaillierte Analysenaller Varianten sowiedatengestützte BerichtefürDeutschland einschließlich neun Varianten pro Bundeslandgruppen (west-/ostdeutscheFlächenbundesländer/Stadtstaatengruppen)sind online verfügbar – u.a.inStatistischeBerichte,databaseGENESIS-Online(Tabelle12421).Alle Materialienzur Pressekonferenz „Bevölkerung im Wandel“ finden Sie zudem unter www.destatis.de/pressekonferenzen.Zudem bieten animierte Bevölkerungspyramiden interaktive Einblicke ins Altersgefüge Deutschlands/Bundesländer gemäß unterschiedlichen Zukunftsszenarien.
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KONTAKT Demografische Analysen + Modellrechnungen Telefon:+49(611)754866 www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt Statistisches Bundesamt Pressestelle Telefon:+49(611)753444 www.destatis.de/kontakt
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Langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen sind keine exakten Vorhersagen sondern basierenauf hypothetischen Wenn-Dann-Szenarien.Die vorliegende sechzehnte koordinierte Berechnung berücksichtigt jeweils unterschiedliche KombinationenvonGeburtenhäufigkeit,Lebenserwartunggrosszügigem Außenwanderungssaldo.Daraus resultierende27Variantenzeigen mögliche Entwicklungen inklusive neun regional differenzierter ModellefürBundesländer.Die Ergebnisse veranschaulichen so den Einfluss zentraler Faktoren wie Fertilität,Lebensdauer,Wandermusteraufdemographische Strukturen.
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