Wenn erfahrene Metzgermeister den Schlüssel ihres Geschäfts nicht loslassen können, führt das oft zu Stillstand statt Fortschritt. In zahlreichen Fleischereien prallen zwei Generationen aufeinander: Die Eltern, die jeden Arbeitsschritt bis zur Perfektion beherrschen, und die Nachfolger, die zwar übernehmen sollen, aber selten wirklich dürfen. Was einst als Familienunternehmen begann, endet häufig in Konflikten oder sogar der Schließung.
Der Wechsel zwischen den Generationen stockt in vielen Betrieben nicht aus Mangel an Willen, sondern wegen fehlendem Vertrauen. Die ältere Generation fällt es schwer, Verantwortung abzugeben; die Jüngeren hingegen erhalten kaum Freiraum für eigene Entscheidungen und verlieren dadurch ihre Motivation. So bleibt das Unternehmen stehen statt sich weiterzuentwickeln. Dieser Artikel zeigt Wege auf, wie Betriebe lernen können loszulassen und einen reibungslosen Übergang gestalten.
Zwei Seiten eines Problems
Der Generationswechsel im Handwerk ist selten unkompliziert – meist sind es weniger fachliche Differenzen als emotionale Verstrickungen. Junge Menschen möchten Verantwortung übernehmen und stoßen dabei oft auf Ablehnung mit Sätzen wie: „Das machst du falsch“ oder „Früher lief das anders.“ Auf der anderen Seite wollen Eltern ihr Lebenswerk schützen und kontrollieren jede Entscheidung genau.
Dieses Verhalten hat Konsequenzen: Nachwuchsunternehmer verlieren den Antrieb, wenn sie wissen, dass ihre Arbeit ständig korrigiert wird. Statt Initiative zu zeigen ziehen sie sich zurück – denn Menschen wählen meist den Weg des geringsten Widerstands; wenn dieser immer über die Eltern führt, bleibt Entwicklung aus.
Vertrauen durch klare Strukturen schaffen
Ein erfolgreicher Generationswechsel gelingt nur durch schrittweise Verantwortungsübergabe bei klar definierten Zuständigkeiten und gemeinsamen Zielen. Es geht nicht darum jeden Schritt vorzuschreiben sondern Rahmenbedingungen sowie Ergebnisse festzulegen.
So kann beispielsweise vereinbart werden: Der Junior übernimmt die Produktion mit dem Ziel rechtzeitiger Materialbestellungen täglich sowie wöchentlicher Abstimmung über Produktionsmengen – den Weg dorthin darf er selbst bestimmen. Wichtig ist eine Orientierung an messbaren Kennzahlen wie Produktionsleistung oder Kundenzahlen als objektive Basis für Erfolgskontrolle und Verbesserungen.
Fehlt diese Grundlage droht Willkür – viele Familienbetriebe handeln nach Gefühl statt Datenbasis; ohne klare Ziele lässt sich keine nachhaltige Verantwortung übertragen.
Lernen loszulassen
Einen gelungenen Übergang zeichnet nicht das Verschwinden der älteren Generation aus sondern gegenseitiges Vertrauen bei informierter Zurückhaltung ohne ständige Einmischung. Regelmäßige Gespräche zwischen Alt- und Junggeneration sind unerlässlich – etwa kurze wöchentliche Meetings zum Austausch aktueller Entwicklungen sowie offener Punkte.
Dadurch entsteht Sicherheit für beide Seiten: Die Eltern wissen ihren Betrieb in guten Händen während der Junior ernst genommen wird. Nur wenn beide Perspektiven Gehör finden kann ein harmonischer Übergang gelingen.
Verantwortung verlangt Erfahrung & Weiterbildung
Zahlreiche junge Meister starten selbstbewusst nach Abschluss ihrer Ausbildung doch ein Meisterbrief markiert keinen Endpunkt sondern vielmehr einen Anfangspunkt im lebenslangen Lernen! Handwerkliche Fertigkeiten allein reichen heute nicht mehr aus; moderne Betriebe benötigen zusätzlich Know-how in Organisation, Kalkulation Controlling Digitalisierung sowie Mitarbeiterführung.
Erfahrung zeigt: Erfolgreiche Unternehmen hören nie auf dazuzulernen – sie nutzen Netzwerke holen extern Rat ein hinterfragen Prozesse regelmäßig Diese Offenheit unterscheidet zukunftsfähige Nachfolger von jenen welche ausschließlich auf elterliches Wissen oder Ausbildung setzen .
In der Praxis scheitert ein Generationswechsel häufig an zwei Extremen : Entweder blockieren ängstliche Eltern Veränderungen ,oder junge Übernehmer lehnen externe Unterstützung ab weil sie glauben alles bereits zu beherrschen . Beide Einstellungen führen langfristig ins Aus . p >
Nur wer bereit ist voneinander zu lernen schafft eine stabile Basis für zukünftigen Betriebserfolg . Ein gelingender Wechsel beruht auf Vertrauen Kommunikation klarer Struktur -nicht Kontrolle Tradition Wer Verantwortung teilt statt verteidigt bewahrt sein Lebenswerk nachhaltig . p >
Über Tobias Fichtel : strong > p >
Tobias Fichtel ist Metzgermeister Fleischsommelier Betriebswirt Gründer von Fichtel Consulting GmbH Mit langjähriger Erfahrung unterstützt er traditionelle Handwerksmetzgereien im deutschsprachigen Raum bei Betriebsoptimierung Schwerpunkt Personalführung Struktur Digitalisierung zentrale Hebel gegen Fachkräftemangel Mehr Infos unter https://www.tobias-fichtel.de/ p >
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