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EU-Kommission gefährdet Arzneimittelversorgung in Europa durch fehlerhafte Annahmen

by Pharma Deutschland e.V.
Dezember 11, 2025
in 40
0

Am 10. Dezember präsentierte die Europäische Kommission die lang erwartete Studie des Joint Research Centre (JRC) zu den Kosten und Auswirkungen der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) im Rahmen der Kommunalabwasserrichtlinie. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die europaweiten Ausgaben für EPR unter Berücksichtigung von Inflation und aktuellen Daten in etwa mit den Prognosen des Impact Assessments aus dem Jahr 2022 übereinstimmen. Demnach schätzt die Kommission die jährlichen Kosten bis zum Jahr 2045 auf einen Betrag zwischen 1,48 und 1,8 Milliarden Euro.

Pharma Deutschland äußert scharfe Kritik an dieser Studie und bezeichnet sie als in mehrfacher Hinsicht fehlerhaft. Zum einen werde darin eine realistische Einschätzung der tatsächlich zu erwartenden Umsetzungskosten der Kommunalabwasserrichtlinie verfehlt. Bereits vor Veröffentlichung dieser neuen Ergebnisse lagen Kostenschätzungen seitens der niederländischen Regierung, verschiedener Anlagenbetreiber sowie des Bundeslandes Baden-Württemberg deutlich über den Prognosen der Kommission aus dem Jahr 2022. So kalkuliert beispielsweise die niederländische Regierung mit rund 400 Millionen Euro an Kosten – ein Vielfaches gegenüber den von der EU-Kommission angegebenen circa 65 Millionen Euro.

Zum anderen übernimmt die EU-Studie kritiklos Annahmen bezüglich des Anteils pharmazeutischer Mikroschadstoffe am Gesamtfrachtvolumen europäischer Abwässer, deren Ungeeignetheit bereits wissenschaftlich belegt ist.

Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender von Pharma Deutschland, kommentiert hierzu: „Die Europäische Kommission irrt gleich doppelt mit ihrer Studie und gefährdet dadurch massiv den Pharmastandort Europa. Nationale Initiativen wie der Pharmadialog sowie europaweite Programme wie das EU-Pharmapaket oder das Critical Medicines Act sind auf dieser Grundlage zum Scheitern verurteilt. Das Europäische Parlament sowie die Mitgliedstaaten müssen daher unverzüglich eine Aussetzung bei der Umsetzung dieser Richtlinie erwägen. Der Umwelt-Omnibus hätte hierfür eine wertvolle Gelegenheit geboten – diese Chance wurde jedoch vertan.“

_______________

Der Pharma Deutschland e.V. ist Deutschlands größter Branchenverband innerhalb der pharmazeutischen Industrie und vertritt rund 400 Mitgliedsunternehmen mit etwa 80.000 Beschäftigten im Land. Die Mitglieder sichern maßgeblich die Arzneimittelversorgung in Deutschland: Sie stellen nahezu vier Fünftel aller rezeptfreien Medikamente bereit sowie fast zwei Drittel aller verschreibungspflichtigen Arzneimittel; zudem liefern sie einen großen Anteil an stofflichen und dentalen Medizinprodukten für Patientinnen und Patienten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.pharmadeutschland.de.

Ihre Ansprechpartnerinnen in der Pressestelle von Pharma Deutschland:

Hannes Hönemann
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 171 5618203
E-Mail: hoenemann@pharmadeutschland.de

Anna Frederike Gutzeit
CvD Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 170 4548014
E-Mail: gutzeit@pharmadeutschland.de

Büro Berlin:
Pharma Deutschland e.V.
Friedrichstraße 134
10117 Berlin

Büro Bonn:
Pharma Deutschland e.V.
Ubierstraße 71–73
53173 Bonn

Büro Brüssel:
Pharma Deutschland e.V.
Rue Marie de Bourgogne 58

1000 Brüssel

www.pharmadeutschland.de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/pharmadeutschland/

Tags: ArzneimittelEUGesundheit / MedizinKommunalabwasserrichtliniePharmaindustriePolitikStudieVerbändeWirtschaft
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