Die Koalition setzt künftig bei der Förderung der Elektromobilität für private Haushalte verstärkt auf Leasingmodelle. „Geplant ist, dass die Unterstützung sowohl den Kauf als auch das Leasing von Neufahrzeugen umfasst. Dies stellt einen entscheidenden Faktor dar, um die breite Bevölkerung beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu erreichen“, erklärt Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des BDL, erfreut über den Beschluss. Bereits heute werden mehr als 60 Prozent aller neu zugelassenen Autos über Leasing finanziert. „Leasing fördert die Mobilität gerade auch für Haushalte mit geringerem Einkommen und unterstützt so eine breitere Beteiligung an Umweltzielen. Zudem mindert es potenzielle Risiken im Zusammenhang mit neuen Technologien.“
Das geplante Förderprogramm richtet sich an Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen bis zu 80.000 Euro jährlich und soll Zuschüsse sowohl für den Erwerb als auch das Leasing von Elektroautos bieten. Personen mit niedrigerem Einkommen profitieren von höheren Fördersätzen, während Familien mit Kindern zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten sollen. Ab dem Jahr 2026 ist vorgesehen, die Förderung auf junge Gebrauchtwagen auszuweiten.
Im Bereich der Unternehmensflotten sieht der BDL hingegen noch Verbesserungsbedarf: Das Investitionsprogramm für Firmenflotten berücksichtigt derzeit kein Leasingangebot. „Dies hemmt Investitionen und erschwert Modernisierungen – insbesondere im Mittelstand“, kritisiert Dr. Conen.
Staatliche Prüfung statt Verlagerung bürokratischer Aufgaben
Kritisch bewertet der BDL zudem die geplante Umsetzung einer sozialen Staffelung bei der Einkommensprüfung: „Es darf nicht Aufgabe der Leasinggesellschaften sein, Einkommensgrenzen zu überprüfen – dies würde einen enormen bürokratischen Aufwand in einer mittelständisch geprägten Branche verursachen.“ Eine solche Verlagerung könne Prozesse verlangsamen und Haftungsrisiken nach sich ziehen, warnt die Hauptgeschäftsführerin weiter.
Vielmehr sollte diese Prüfung durch staatliche Stellen erfolgen – schnell, unkompliziert und rechtssicher organisiert durch digitale Verfahren.
Der BDL fordert daher ein staatlich organisiertes digitales Prüfverfahren zur Einkommensfeststellung.
Gebrauchtwagen-Leasing als wichtiger Baustein für breite Akzeptanz
„Ein wesentlicher Schritt zur erfolgreichen Mobilitätswende ist laut Bundesumweltminister Schneider die Ausweitung des Förderprogramms auf junge Gebrauchtwagen ab dem kommenden Jahr“, ergänzt Dr. Conen.
Diese Fahrzeuge sind technisch modern ausgestattet und deutlich günstiger als Neuwagen – ideal also für preissensible Käufergruppen.
Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sollten deshalb explizit auch Leasingmodelle für junge gebrauchte Elektroautos in das Förderprogramm aufgenommen werden.
Ladeinfrastruktur ausbauen & transparente Strompreise schaffen
Neben Fahrzeugförderungen bleibt eine zuverlässige Ladeinfrastruktur unverzichtbar für den Erfolg der Antriebswende.
Aktuell entwickeln sich jedoch viele Preise an öffentlichen Ladestationen nicht im Einklang mit sinkenden Strommarktpreisen; diese Preisstabilität beeinträchtigt zunehmend die Akzeptanz bei Verbrauchern.
Der BDL fordert daher eine stärkere wettbewerbliche Kontrolle sowie mehr Transparenz bei Ladestrompreisen nach dem Vorbild des Kraftstoffmarkts.
Dr. Conen betont: „Überhöhte Margen an Ladesäulen untergraben jede Prämie und schrecken potenzielle Nutzer ab.“
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