Wildtierschutz Deutschland hat sich kürzlich klar gegen die geplante Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz ausgesprochen. Die vorgeschlagene Gesetzesänderung berücksichtigt wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichend, gefährdet den Schutz der Artenvielfalt und bietet keine langfristigen Lösungen für Halter von Weidetieren.
Die Änderung vermittelt fälschlicherweise den Eindruck, dass die Jagd auf Wölfe notwendig sei, um Konflikte zu reduzieren. Eine genaue Analyse zeigt jedoch: Es gibt weder eine Zunahme von Konflikten mit Menschen noch ist die Bejagung ein effektives Mittel zum Schutz von Nutztieren.
Rückgang der Wolfsrisse durch effektiven Herdenschutz
Entgegen der Annahmen im Referentenentwurf nehmen Vorfälle bei Weidetieren nicht zu. Der aktuelle Bericht der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) weist sogar einen Rückgang geschädigter Nutztiere um 25 Prozent aus. Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland, betont: „Die Zahlen zeigen eindeutig: Nicht Abschüsse sind entscheidend, sondern konsequenter Herdenschutz.“ Studien aus verschiedenen Ländern bestätigen zudem, dass es keinen Zusammenhang zwischen Jagddruck und Anzahl der Risse gibt.
Gefährdung des Wolfsbestands und Verstöße gegen EU-Recht
Laut Wildtierschutz Deutschland ist der Erhaltungszustand des Wolfs in Deutschland keineswegs so günstig wie von offizieller Seite dargestellt wird. Ein Bericht vom November 2023 vom BfN sowie weiteren wissenschaftlichen Instituten verweist darauf deutlich hin. Die geplante jagdliche Regulierung widerspricht somit geltendem EU-Recht sowie Urteilen des Europäischen Gerichtshofs.
Kritik an willkürlichen Regelungen und Verstößen gegen den Tierschutz
- 20-Kilometer-Abschussradius: Die Ausweitung dieses Radius um Orte mit Übergriffen auf Weidetiere wird als willkürlich kritisiert. Dies könnte dazu führen, dass unschuldige Wölfe getötet werden statt tatsächlich verantwortliche Tiere.
- Zerstörung ganzer Rudel: Das Recht zur Entnahme kompletter Rudel allein aufgrund eines Verdachts sowie das Einrichten jagdfreier Zonen selbst in Gebieten mit schlechtem Erhaltungszustand verstoßen gegen EU-Recht – bestätigt durch Urteile des Europäischen Gerichtshofs. Kauertz erklärt: „Schon das Töten eines einzelnen erwachsenen Rudelmitglieds schwächt das gesamte Rudel erheblich und kann dazu führen, dass orientierungslose Jungwölfe vermehrt Nutztiere angreifen.“
Anliegen: Prävention statt Abschuss fördern
Wildtierschutz Deutschland fordert die Bundesregierung auf, echte Lösungsansätze zu verfolgen und den Entwurf zur Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht zurückzuziehen. Im Fokus sollten unbürokratische Förderungen für Herdenschutzmaßnahmen stehen – auch in bislang unbesiedelten Lebensräumen – sowie eine verbesserte Beratung für Tierhalter.
Lovis Kauertz fasst zusammen: „Der vorliegende Gesetzentwurf ignoriert sowohl naturschutzfachliche als auch rechtliche Fakten – demnach gehört der Wolf nicht ins Jagdrecht.“
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Über Wildtierschutz Deutschland e.V.:
Wildtierschutz Deutschland ist eine gemeinnützige Organisation für Tier- und Naturschutz mit Gründung im Jahr 2011. Sie setzt sich für Wildtierarten sowie deren Lebensräume ein und fordert eine zeitgemäße Anpassung bestehender Jagdgesetze.
Mitgliedschaft: Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. (DJGT) & Mitbegründer des Aktionsbüd;nnis Fuchs (ABF) p >