Parlamente nehmen eine zentrale Funktion bei der Förderung demokratischer Mitbestimmung und echter Gleichstellung ein. Dennoch ist der Frauenanteil in der deutschen Politik nach wie vor gering: Mit lediglich 32 Prozent weiblicher Abgeordneter im Deutschen Bundestag rangiert Deutschland weltweit auf Platz 58. Hindernisse wie unflexible Arbeitszeiten, traditionelle Geschlechterrollen und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts erschweren Frauen weiterhin den Zugang zur politischen Arbeit.
„Eine geschlechtergerechte Parlamentsarbeit ist essenziell für die demokratische Legitimation. Diese erreichen wir nur, wenn Frauen gleichberechtigt im politischen System vertreten sind, aktiv mitwirken können und politische Maßnahmen die Gleichstellung der Geschlechter fördern“, erklärt Josephine Ortleb, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung Gleichstellung.
Von internen Quotenregelungen über veränderte Parteikulturen bis hin zu familienfreundlichen Arbeitsbedingungen sowie Schutzmaßnahmen gegen analoge und digitale Gewalt hat das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ein umfassendes Toolkit entwickelt. Dieses unterstützt Parteien und Parlamente dabei, strukturelle sowie kulturelle Barrieren abzubauen. Gemeinsam mit der Bundesstiftung Gleichstellung widmet sich daher heute ein Workshop effektiven Strategien zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in parlamentarischen Prozessen.
Prof. Dr. Sarah Childs, Vertreterin des Parlamentspräsidenten im Schottischen Parlament, lädt die Teilnehmenden dazu ein, über nationale Grenzen hinauszublicken, indem sie Erfahrungen aus Schottland auf dem Weg zu einem geschlechtersensiblen Parlament teilt. Anschließend erläutert Dr. Petra Ahrens, Expertin für geschlechtersensible Parlamente an der Universität Tampere in Finnland, welche Bedeutung internationale Impulse für Deutschland haben können.
Bereits am Vormittag wurden beim parlamentarischen Frühstück verschiedene Ansätze einer gendergerechten Parlamentsarbeit vorgestellt: Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb, Dr. Yulia Netesova, Leiterin des Bereichs Demokratische Regierungsführung & Gleichstellung beim ODIHR, sowie Dr. Arn Sauer, Co-Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung begrüßten die Gäste herzlich.
Im anschließenden Austausch standen mögliche Maßnahmen im Fokus, mit denen der Deutsche Bundestag eine gleichberechtigte politische Teilhabe von Frauen & Männern fördern kann.
Prof.Dr.Meryl Kenny, ebenfalls Vertreterin des schottischen Parlamentspräsidenten brachte ihre internationalen Perspektiven in die Diskussion ein.
Zur Bundesstiftung Gleichstellung:
Die seit Mai 2021 bestehende Bundesstiftung Gleichstellung ist eine rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung öffentlichen Rechts mit dem Ziel, die Chancengleichheit von Frauen & Männern in Deutschland nachhaltig zu stärken.
Sie bündelt Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen rund um das Thema Gendergerechtigkeit
und arbeitet eng mit Zivilgesellschaft,
Wirtschaft sowie Politik zusammen,
um Benachteiligungen abzubauen
und echte Gleichberechtigung voranzutreiben.
Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem:
– Bereitstellen fundierter Informationen
– Unterstützung praktischer Initiativen
– Förderung innovativer Ideen zur Verbesserung von Geschlechtergerechtigkeit
Darüber hinaus fungiert sie als „Offenes Haus für Gleichstellungsfragen“,
wo Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen,
Netzwerke bilden sowie gemeinsam Projekte entwickeln können.
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