Bitcoin stürzt erneut unter 95.000 Dollar – droht ein Bärenmarkt oder handelt es sich nur um eine Zwischenkorrektur? Führungskräfte, Analysten und Experten liefern eine differenzierte Einschätzung der Marktlage und blicken auf die kommenden Monate.
Bitcoin im freien Fall – Warum die Kurse schwanken
Bitcoin hat die Marke von 93.000 US-Dollar unterschritten und viele Anleger fragen sich, ob wir bereits vom Beginn eines neuen Bärenmarktes sprechen müssen. In den letzten Tagen zeigte sich eine starke Volatilität: Panikverkäufe, fallende Kurse und eine anhaltende Unsicherheit prägten den Markt. Dennoch geben Experten Entwarnung. Die aktuelle Korrektur sei für viele Analysten eher ein Zeichen einer gesunden Marktentwicklung als ein Anzeichen für einen anhaltenden Trend nach unten. Viele Investoren, vor allem Neulinge, geraten schnell in Panik, wenn Kurse plötzlich abrutschen.
Das Phänomen ist nicht ungewöhnlich. Gerade neue Marktteilnehmer reagieren empfindlich auf kurzfristige Verluste und ziehen ihr Kapital oft zu früh ab. Das sorgt für schnelle und teils heftige Kursbewegungen. Doch ein längerer Bärenmarkt zeichnet sich laut aktuellen Daten nicht ab, solange keine Massenflucht eintritt und die klassischen Kriterien einer Kapitulation noch nicht erfüllt sind. Das S2F-Modell von Bitcoin Legende PlanB zeigt weiterhin ein kleines Zurückbleiben hinter den Erwartungen an das Modell an. Dies passierte aber auch schon früher und ist kein Grund zur Widerlegung des Modells.
Zwischen Panik und Korrektur – Was Analysten jetzt erwarten
Analysten betonen, dass sich die jüngste Bitcoin-Korrektur deutlich von klassischen Bärenmarkt-Einbrüchen unterscheidet. Laut dem bekannten Krypto-Analysten „CrazzyBlockk“ ist der aktuelle Rückgang vielmehr eine sogenannte Mid-Cycle Correction. Das bedeutet, dass die momentane Schwäche eher als Zwischenkorrektur verstanden werden sollte – und nicht als Beginn einer langfristigen Abwärtsphase.
Now that you are all freaking out about some 50 week moving average ..
.. this Oct 2019 tweet (when BTC was $8k, and most people were freaking out about miner capitulation after 2020 halving, and I was predicting $55k) feels relevant. https://t.co/zQgtuMQNLO
— PlanB (@100trillionUSD) November 17, 2025
Entscheidend ist dabei, wie stark die aktuellen Verluste der kurz eingestiegenen Investoren tatsächlich ausfallen. Noch haben die meisten kurzfristigen Bitcoin-Besitzer Verluste von weniger als 20 bis 40 Prozent zu verschmerzen. Erst wenn diese Schwelle überschritten wird, neigen Anleger laut Statistik zu Panikverkäufen. Bisher ist dieses Niveau jedoch noch nicht erreicht. Vielmehr ebbt die Volatilität bei Kurzzeithaltern derzeit sogar schon ab, was für eine Stabilisierung sprechen könnte, sobald sich erste Gewinne wieder realisieren lassen.
Fed-Politik als Unsicherheitsfaktor für den Bitcoin-Markt
Ein Haupttreiber der Unsicherheit am Kryptomarkt bleibt die Geldpolitik der US-Notenbank. Noch im Vormonat erwartete eine große Mehrheit der Marktteilnehmer eine weitere Zinssenkung bereits im Dezember. Inzwischen wurden diese Erwartungen deutlich zurückgeschraubt: Nur noch etwa 56,4 % prognostizieren, dass die Zinsen unverändert bleiben – und eine baldige Senkung rückt in weitere Ferne. Diese Entwicklung schlägt sich direkt auf risikoreiche Anlagen wie Bitcoin und andere Kryptowährungen durch. Wenn die Hoffnung auf niedrigere Zinsen schwindet, bevorzugen viele Investoren sichere Anlagen wie Staatsanleihen.
BITCOIN IS MIRRORING THE NASDAQ — AND THAT MEANS A 58% PUMP COULD BE NEXT.
Watch here: 👇https://t.co/wOP8L9Kgz4 pic.twitter.com/FKMOY5pWu8
— Merlijn The Trader (@MerlijnTrader) November 17, 2025
Dadurch entsteht zusätzlicher Verkaufsdruck auf den Krypto-Sektor. Gleichzeitig profitierten auch die Aktienmärkte zuletzt weniger von solchen Nachrichten – jedoch traf die pessimistische Stimmung den Kryptosektor deutlich härter als die klassischen Börsen.
Liquidationen und Marktdynamik: Was hinter den Zahlen steckt
Die heftigen Kursschwankungen der vergangenen Woche hatten weitreichende Folgen: Laut Brancheninformationen wurden binnen eines Tages Kryptowährungen im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar liquidiert. Bitcoin selbst fiel binnen Wochenfrist um satte 7,5 Prozent nach unten, und seit Überschreiten der 100.000-Dollar-Marke erlebt die Leitwährung des Kryptomarkts bereits zum dritten Mal einen Abrutsch unter diese psychologisch wichtige Schwelle.
Diese Bewegungen sind teils durch technische Faktoren ausgelöst, teils durch automatisierte Verkäufe sogenannter Short-Term Holder.
$BTC has been consistently making highs on Monday.
This is due to a Sunday pump for a few weeks.
This time, the Sunday pump didn’t happen and Bitcoin didn’t make a new CME gap.
But there’s a CME gap around $92,000 level.
I still think that BTC will fill this gap before a… pic.twitter.com/3vP2bC6iR7
— Ted (@TedPillows) November 17, 2025
Wer also in den letzten Monaten auf schnelle Gewinne spekulierte, musste jetzt empfindliche Verluste hinnehmen. Dennoch sehen viele Analysten genau darin einen gesunden Prozess: Die „schwachen Hände“ werden aus dem Markt gespült, was für eine mögliche Stabilisierung auf niedrigerem Niveau spricht.
Aussicht: Hoffnung und Risiken für die kommenden Monate
Trotz der momentanen Unsicherheit gibt es weiterhin Hoffnung auf mittelfristige Erholung. Expert:innen wie Dilin Wu von Pepperstone Research raten jedoch zu besonderer Vorsicht: Die Marktlage bleibe fragil und eine nachhaltige Trendwende lasse sich derzeit noch nicht erkennen. Übergeordnet hängt die Entwicklung stark davon ab, ob die Marktstimmung wieder ins Positive kippt und frische Liquidität in den Markt zurückkehrt.
JACK MALLERS: „#Bitcoin’s price is just noise. Every dip is a chance to own a bigger slice of monetary freedom.“ pic.twitter.com/X6ZKtmhcGT
— Bitcoin Archive (@BitcoinArchive) November 17, 2025
Dennoch sehen viele Analysten Chancen für neue Höchststände, falls sich das Marktumfeld aufhellt und die Volatilität abnimmt. Die klassische Vierjahres-Zyklik dient Experten dabei zwar weiterhin als Indikator, aber nicht als starre Regel. Entscheidender bleibt die tatsächliche Teilnahme und das Verhalten der Marktteilnehmer.
Noch kein Bärenmarkt, aber Anleger sollten wachsam bleiben
Trotz aller Turbulenzen bewerten Experten die aktuelle Bitcoin-Korrektur derzeit nicht als Startschuss für einen neuen Bärenmarkt. Wichtig bleibt, wie sich die Stimmung der Investoren entwickelt und ob sich die erhoffte Marktberuhigung einstellen kann. Kurzfristig sorgt das makroökonomische Umfeld weiterhin für Nervosität, weshalb sich Trader und Anleger auf weitere Schwankungen einstellen sollten.
Wer langfristig denkt und grundlegende Zusammenhänge versteht, dürfte die momentane Lage jedoch als Gelegenheit für Analyse und strategisches Handeln nutzen. Entscheidend wird sein, ob die Käuferseite nach den massiven Liquidationen bald wieder die Oberhand gewinnen kann und sich das Vertrauen in das Marktumfeld zurückkehrt.
‼️ BREAKING: 95% of the total #Bitcoin supply has been mined ⛏️ pic.twitter.com/LVOW4uD8AR
— Bitcoin Archive (@BitcoinArchive) November 17, 2025
Warum Bitcoin langfristig jede andere Anlage übertrifft
Regelmäßig Bitcoin zu kaufen – unabhängig vom aktuellen Preis – gilt für viele langfristig orientierte Anleger als eine der einfachsten und robustesten Methoden zur Vermögensbildung. Durch den Durchschnittskosteneffekt lässt sich BTC über lange Zeiträume effizient akkumulieren, ohne den perfekten Kaufzeitpunkt treffen zu müssen. Bitcoin wird von zahlreichen Experten als eines der sichersten und dezentralsten Computernetzwerke der Welt betrachtet, was ihm eine besondere Stärke als Wertaufbewahrungsmittel verleiht.
Historisch hat Bitcoin seit über einem Jahrzehnt eine beeindruckende Wertentwicklung gezeigt, die viele traditionelle Anlagen und die meisten Altcoins übertrifft. Während vereinzelte Altcoins oder Memecoins kurzfristig sehr hohe Gewinne erzielen können, verlieren laut verschiedenen Marktanalysen ein Großteil der Trader mit spekulativen Altcoin-Investments Geld. Viele dieser Projekte sind kurzlebig, hochriskant oder stark von den Interessen ihrer Gründer geprägt und bieten oft keinen nachhaltigen technologischen Nutzen. Bitcoin hingegen hat sich als robustes, transparentes und global akzeptiertes System etabliert, das langfristig einen deutlich stabileren und vertrauenswürdigeren Ansatz bietet.