Der Oktober 2025 entwickelte sich für Bitcoin-Trader zu einem der zerstörerischsten Monate der jüngeren Vergangenheit, obwohl der Monat vielversprechend begonnen hatte. Was zunächst als triumphaler „Uptober“ mit einem neuen Allzeithoch von über 126.000 US-Dollar am 6. Oktober startete, verwandelte sich binnen weniger Tage in ein Chaos aus Liquidationen und extremer Volatilität. Ein Derivate-Wipeout von 19 Milliarden US-Dollar und ein Kurseinbruch von 17% ließen selbst erfahrene Händler fassungslos zurück, während sowohl Bullen als auch Bären gleichermaßen Verluste erlitten.
Rekordverluste treffen Bitcoin-Derivate-Händler hart
Rekordverluste treffen Bitcoin-Derivate-Händler hart
Der 9. Oktober markierte einen schwarzen Tag für den Krypto-Handel, als über 19 Milliarden US-Dollar an Derivate-Positionen ausgelöscht wurden. Die extremen Kursschwankungen überforderten selbst große Börsen, die mit der rasanten Geschwindigkeit der Preisveränderungen nicht Schritt halten konnten. Bitcoin stürzte von seinem Rekordhoch bei 126.000 US-Dollar zunächst auf 107.000 US-Dollar ab, erholte sich kurzzeitig auf 116.000 US-Dollar, bevor der Kurs schließlich auf ein Tief von 102.000 US-Dollar einbrach.
Diese brutale Volatilität traf Trader auf beiden Seiten des Marktes gleichermaßen hart – ein ungewöhnliches Phänomen, das selbst Veteranen überraschte. Normalerweise profitieren Short-Seller bei solchen Crashs, doch diesmal wurden sowohl Long- als auch Short-Positionen vernichtet. Binance sah sich gezwungen, 300 Millionen US-Dollar als Entschädigung anzubieten, nachdem die Börse Positionen automatisch liquidiert hatte, obwohl ausreichend Margin vorhanden war. Wer sich für Bitcoin kaufen interessiert, sollte diese Ereignisse als Warnung vor den Risiken des Leverage-Handels verstehen.
Markt zeigt Resilienz trotz dramatischer Korrekturen
Trotz der verheerenden Auswirkungen auf Trader zeigte der Bitcoin-Markt bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Der Kursrückgang von 17,2% zwischen dem 7. und 10. Oktober sowie der Rückgang des Open Interest um mehr als 30% erinnerte an den FTX-Kollaps im November 2022. Damals fiel der Bitcoin-Kurs um 26% und das Open Interest um 40%, was die aktuellen Ereignisse in einen relativen Kontext setzt.
Die Institutionalisierung des Krypto-Handels durch regulierte Börsen wie die CME und Bitcoin-ETFs trug zur Stabilisierung bei. Ein Großteil des Handelsvolumens wird mittlerweile über diese etablierten Kanäle abgewickelt, was dem Markt eine gewisse Robustheit verleiht. Die monatliche Bitcoin-Kerze zeigt ein faszinierendes Bild: extreme Dochte auf beiden Seiten mit einem sehr schmalen Kerzenkörper. Investoren, die am 1. Oktober Bitcoin Prognose Analysen folgten und einfach hielten, verzeichneten trotz des Chaos leichte Gewinne.
Traumatisierte Trader meiden riskante Positionen
Die Retail-Trader, die die Hauptlast des Ausverkaufs trugen, zeigen weiterhin Anzeichen von Traumatisierung. Obwohl sowohl der Bitcoin-Kurs als auch das Open Interest nach dem Crash wieder stiegen, deutet die parallele Entwicklung darauf hin, dass kaum neue Derivate-Kontrakte eröffnet wurden. Der Anstieg scheint eher auf natürliche Wertsteigerung als auf spekulatives Trading zurückzuführen zu sein.
Quelle: Tradeview BTC/USD monthly chart (TradingView)
Diese Zurückhaltung ist verständlich, da der Oktober-Crash eine seltene Situation darstellte, in der es keine Gewinner unter den aktiven Tradern gab. Während in früheren dramatischen Korrekturen 2018, 2020 und 2022 zumindest Short-Seller profitieren konnten, wurden diesmal alle Marktrichtungen bestraft. Der Begriff „rekt“ – Slang für vernichtende Verluste – beschreibt treffend die Erfahrung vieler Händler in diesem außergewöhnlichen Monat. Die Lehre aus dem Oktober 2025 ist eindeutig: Selbst in einem grundsätzlich bullischen Bitcoin-Markt können extreme Volatilitätsphasen alle Seiten des Marktes gleichermaßen treffen.
