Am 20. Oktober äußerte sich Michael Vassiliadis, der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), optimistisch darüber, dass die Bundesregierung bald weitere Entlastungen für Unternehmen in seiner Branche bereitstellen wird. „Der Kanzler hat heute erneut betont, dass sowohl die Senkung der Energiepreise als auch das drängende Thema der steigenden CO2-Preise für seine Regierung von großer Bedeutung sind“, erklärte Vassiliadis am Rande des IGBCE-Gewerkschaftskongresses im Fernsehsender phoenix. In Hannover sprach auch Regierungschef Friedrich Merz zu den Delegierten. Während man sich bei diesen Themen einig sei, bestehen erhebliche Differenzen in Bezug auf den zukünftigen Umgang mit dem Sozialstaat. Zwar unterstütze man den Kampf gegen Missbrauch im Sozialsystem und stimme einer Effizienzsteigerung zu; jedoch sei die laufende Debatte über die vermeintlich hohen Kosten des Sozialstaats keine Antwort auf die Bedürfnisse jener Menschen, die darauf angewiesen sind“, so Vassiliadis.
Vassiliadis bekräftigte zudem seine Forderungen nach mehr Gerechtigkeit in Deutschland und plädierte dafür, wohlhabendere Bürger stärker zur Finanzierung gesellschaftlich notwendiger Aufgaben heranzuziehen. Während Arbeitnehmer in den letzten Jahren Reallohnverluste hinnehmen mussten, stiegen Vermögen und Einkünfte aus Vermögen um 30 Prozent an. „Es geht darum sicherzustellen, dass Wohlhabende angemessen zur gesellschaftlichen Finanzierung beitragen.“ In Deutschland gibt es weder eine Vermögenssteuer noch eine ausreichende Erbschaftssteuer; Kapitaleinkünfte werden nur pauschal und niedrig besteuert. „Hier geht es nicht nur um Symbolik; es ist wichtig sicherzustellen, dass diejenigen profitieren können auch ihren Beitrag zur Gemeinschaft leisten“, so Vassiliadis weiter.
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