Nach Wochen erhöhter Volatilität zeigt Bitcoin wieder Stärke. Mit einem Plus von 3,4 % hat BTC heute die Marke von 110.000 USD überschritten – aktuell notiert der Kurs bei 111.018 USD. Damit wurde eine psychologisch wie technisch wichtige Zone zurückerobert, die als Wendepunkt gilt. Die Erholung erfolgt in einem angespannten geopolitischen Umfeld. Am 31. Oktober trifft Donald Trump auf Xi Jinping – ein mögliches Ende der 100 %-Zölle, die Anfang Oktober den Markt crashen ließen, könnte sich als zentraler Auslöser für den nächsten Aufwärtsschub erweisen. Bis dahin bleibt der Markt jedoch in Lauerstellung.
Nach dem Bitcoin-Allzeithoch folgt die Ruhephase
Erst vor wenigen Wochen (am 06.10.2025) markierte Bitcoin ein neues Allzeithoch (ATH), bevor die 100 %-Tariffs der US-Regierung gegenüber China eine globale Verkaufswelle auslösten. Der anschließende Rücksetzer war heftig, aber keineswegs untypisch: Eine Konsolidierungsphase nach einem Meilenstein wie einem ATH ist in der Marktgeschichte eher Regel als Ausnahme. Viele Anleger realisieren Gewinne – oder werden durch überhitzte Schlagzeilen zu kurzfristige Verkäufen verleitet.
Bitcoin’s weekly close is indicating a higher low here.
The long-term structure is still good, but $BTC has not fully invalidated its bearish scenario.
The next thing I want is a weekly close above $116,000 which will also confirm a higher high.
After that, BTC could resume… pic.twitter.com/GP20YCgt56
— Ted (@TedPillows) October 20, 2025
Ja, der Crash war unvorhergesehen – aber eine Konsolidierungsphase war nach den ATH-News trotzdem absehbar. Märkte neigen dazu, nach Rekordniveaus durchzuatmen, bevor sie einen nachhaltigen Aufwärtstrend fortsetzen. Der heutige Rebound über 110 k USD signalisiert, dass diese Stabilisierung nun beginnt. Nun hat Trump bekanntgegeben, dass die 100% Tariffs gegenüber China nicht haltbar sind, was positive Signalwirkung für das Gipfeltreffen am 31. Oktober entfaltet und die Hoffnung nährt, dass beide Seiten auf eine wirtschaftliche Annäherung hinarbeiten – ein Schritt, der die globalen Märkte und insbesondere Bitcoin spürbar entlasten könnte.
ETF-Zuflüsse stabilisieren den Markt
Während viele Altcoins im September stark verloren, hielten sich die Spot-ETFs als Stabilisatoren des Markts. Besonders der IBIT-Spot-ETF von BlackRock zeigte bemerkenswerte Widerstandskraft: Selbst während der Tariff-bedingten Marktverwerfungen verzeichnete IBIT positive Nettozuflüsse – an einzelnen Tagen lagen diese bei über 60 Millionen US-Dollar. Während die meisten anderen Bitcoin-ETFs im selben Zeitraum deutliche Abflüsse meldeten, blieb IBIT damit ein seltener Lichtblick im institutionellen Segment.
Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Rolle von ETF-Strukturen als Fundament des Bitcoin-Marktes. BlackRocks IBIT gilt inzwischen als Gradmesser für das Vertrauen institutioneller Investoren – ein Indikator dafür, dass trotz kurzfristiger Schocks das langfristige Interesse an Bitcoin ungebrochen ist.
Strukturelle Trends
Neben geopolitischen Faktoren spielen auch strukturelle Markttrends eine zentrale Rolle für die weitere Entwicklung. Neben den ETF-Zuflüssen schaffen die wachsende Bedeutung von Stablecoins und die breitere Blockchain-Adoption ein zunehmend stabiles Fundament.
Diese Kombination aus institutioneller Nachfrage und technologischem Fortschritt könnte Bitcoin in den kommenden Monaten weiter antreiben – möglicherweise bis in den Bereich von 200.000 USD, falls das makroökonomische Umfeld mitspielt.
Wichtige Termine: Alle Augen auf den 31. Oktober
Neben der technischen Lage spielt in den kommenden Wochen vor allem das politische Umfeld eine entscheidende Rolle für die weitere Marktentwicklung. Mehrere anstehende Ereignisse könnten die Stimmung an den Finanzmärkten spürbar beeinflussen – allen voran das Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping Ende Oktober.
Bereits am 24. Oktober werden die neuesten US-Inflationsdaten (CPI) veröffentlicht. Sie gelten als wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der US-Notenbank. Ein moderater Rückgang der Inflation würde Risikoassets wie Bitcoin Auftrieb geben, während ein negativer Überraschungswert kurzfristig Druck aufbauen könnte.
Am 31. Oktober richtet sich der Blick dann nach Asien: Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping kommen zu einem hochkarätigen Gipfeltreffen zusammen. Von diesem Gespräch hängt viel ab – insbesondere die Frage, ob die von den USA verhängten 100 %-Tariffs teilweise oder vollständig aufgehoben werden. Eine Entspannung im Handelskonflikt würde nicht nur die weltweiten Aktienmärkte beflügeln, sondern auch Kryptoassets wie Bitcoin, die stark von globalem Risikoappetit abhängen.
Im Anschluss folgen im November weitere makroökonomische und politische Termine, darunter der G20-Gipfel in Johannesburg am 22. und 23. November, bei dem Themen wie Handel, wirtschaftliche Stabilität und digitale Vermögenswerte auf der Agenda stehen dürften.
Für den Moment gilt jedoch: Der 31. Oktober bleibt der entscheidende Termin. Das Treffen zwischen Trump und Xi Jinping dürfte maßgeblich darüber entscheiden, ob die Märkte in eine späte Jahresendrally übergehen oder in eine längere Konsolidierungsphase eintreten.
November könnte der Wendepunkt für Bitcoin werden
Sollten die 100 %-Tariffs tatsächlich gelockert oder vollständig aufgehoben werden, könnte das Anlegervertrauen deutlich steigen. Ein solcher Schritt würde nicht nur den Druck von den internationalen Lieferketten nehmen, sondern auch den Risikoappetit der Märkte erhöhen. Besonders Bitcoin, der in den vergangenen Monaten stark auf makroökonomische Signale reagiert hat, dürfte von einer Entspannung unmittelbar profitieren.
Kapital könnte aus sicheren Häfen wie Staatsanleihen und Geldmarktfonds zurück in wachstumsorientierte Anlageklassen fließen. Parallel würden die ETF-Zuflüsse weiter anziehen – vor allem bei den großen Spot-Produkten wie IBIT oder VanEck HODL, die bereits jetzt eine robuste Nachfrage zeigen. Auch die steigende Liquidität im Stablecoin-Sektor würde den Handelsvolumen zugutekommen und kurzfristig neue Impulse für Kursanstiege liefern.
In diesem Umfeld erscheint ein erneuter Test der oberen Widerstandszone zwischen 115.000 und 120.000 USD plausibel. Gelingt dort ein überzeugender Ausbruch, könnte sich die Dynamik rasch beschleunigen. In einem günstigen Szenario wären Kursziele zwischen 150.000 und 200.000 USD bis zum Jahresende erreichbar – getragen von wachsender Marktliquidität, positiver Anlegerstimmung und dem wiederkehrenden Vertrauen institutioneller Investoren in Bitcoin als resilienten Vermögenswert.
Zwischen Konsolidierung und Rally
Der Bitcoin-Rebound über 110 k USD markiert mehr als nur eine technische Erholung. Er steht für das wachsende Vertrauen institutioneller Investoren in ein knappes, global handelbares Geldsystem. Auch wenn kurzfristig noch Konsolidierung dominiert, bleiben die mittelfristigen Signale klar positiv. Der 31. Oktober wird zum Prüfstein – doch bei einer Entspannung im Handelskonflikt stehen die Chancen auf eine späte Jahresendrally so gut wie lange nicht.
