- BUND-Analyse: Die Sandaaljagd bedroht das Schutzgebiet Doggerbank
- Trotz Einsatz von Grundschleppnetzen erhält die Sandaalfischerei MSC-Zertifizierung
- Sandaale sind entscheidend für das Ökosystem der Nordsee
Jedes Jahr werden in der Nordsee etwa 250.000 Tonnen Sandaale ausschließlich zur Herstellung von Futtermitteln gefangen. Auch das Meeresschutzgebiet Doggerbank ist betroffen, wie eine aktuelle Untersuchung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt. Dabei kommen besonders schädliche Grundschleppnetze zum Einsatz. Die gefangenen Sandaale dienen ausschließlich der Produktion von Fischmehl und Fischöl, welches in Aquakulturen und in der Massentierhaltung verwendet wird. Mit einer Petition wendet sich der BUND an den zuständigen Bundesfischereiminister Alois Rainer: Fast 60.000 Menschen fordern darin ein Ende dieser zerstörerischen Fischerei im deutschen Schutzgebiet.
Valeska Diemel, Expertin beim BUND: „Unsere Analyse zeigt, dass jährlich rund 250.000 Tonnen Sandaale allein zur Futtermittelproduktion aus der Nordsee entnommen werden. Davon stammen 94.000 Tonnen aus dem Gebiet Doggerbank, einer geschützten Sandbank, die als Herzstück der Nordsee gilt. „
Sandaale sind zentrale Futterfische im Nahrungsnetzwerk nordischer Gewässer. &Im Bereich ““’Doggerbank’’,’‘’größte Sandansammlung innerhalb dieses Meeresabschnitts‘, finden sie ideale Lebensbedingungen vor und bilden große Schwärme.
Diemel:&ldquoDie jährlich auf ‚Doggerbank‘ gefangene Menge könnte bis zu 3,millionen Papageientaucher ein Jahr lang ernähren.’Industriefischerei auf diese Art stellt somit eine direkte Bedrohung für unsere Tierwelt dar‘.
Zertifizierung durch MSC trotz umstrittener Methoden
Sämtliche Fangaktivitäten basieren auf dem Einsatz schwerer Netze am Meeresboden,’da sich diese kleinen Fische meist dort verbergen‘. Solche Praktiken gefährden massiv marine Artenvielfalt.’Kleine Maschenweiten ermöglichen es,’selbst winzige Exemplare herauszufiltern.‘
Diemel:&ldquoDie Netze gleichen eher einem Sieb als einem Netz‘,’wodurch auch andere Lebewesen ungewollt erfasst werden.’”
- BUND-Analyse: Wie die Jagd auf Sandaale ein Schutzgebiet zerstört – Industriefischerei im Herzen der Nordsee
- BUND-Petition: Rettet das Herz der Nordsee!
- Kontakt: Valeska Diemel, E-Mail:&#59 Valeksa.Diemel@bund.net&#59 Mobil&#58+49-1788101714