Eine aktuelle Kurzstudie des Beratungsinstituts Prognos hat die potenziellen Kosten und Auswirkungen einer verbesserten Bau- und Sanierungsförderung untersucht. Der Bedarf an neuem, bezahlbarem Wohnraum sowie der Modernisierung alter Gebäude ist derzeit besonders hoch. Beide Bereiche stagnieren seit Jahren, weshalb die Bundesregierung im Koalitionsvertrag zusätzliche Fördermaßnahmen angekündigt hat, von denen jedoch bisher nur ein Teil umgesetzt wurde. Laut Studienleiter Nils Thamling von Prognos könnte eine neue und verbesserte Förderung Milliarden an inländischer Wertschöpfung generieren, zehntausende neue Wohneinheiten schaffen und erhebliche CO2-Einsparungen erzielen. Zudem haben viele Förderinstrumente sogar positive Effekte auf den Staatshaushalt.
Im Bereich Wohnungsbau könnten zinsgünstige Nachrangkredite Investoren das Bauen erleichtern, da diese Kredite als Eigenkapital gelten würden. Die Studie prognostiziert etwa zehn Milliarden Euro Investitionen bei 35.000 zusätzlichen Wohneinheiten jährlich. Auch die vorübergehende Wiedereinführung des gestrichenen Förderstandards „Effizienzhaus 55“ könnte einen Anreiz bieten: Laut Thamling könnten kurzfristig mindestens 17.000 genehmigte, aber noch nicht gebaute Wohnungen durch diese Förderung realisiert werden.
Die geplante steuerliche Förderung für die Modernisierung geerbter Häuser birgt laut Studie ein Potenzial von rund drei Milliarden Euro Sanierungsinvestitionen pro Jahr. Eine Verbesserung der bestehenden steuerlichen Anreize sowie eine Erhöhung der Bundeszuschüsse für einzelne Sanierungsmaßnahmen auf 25 Prozent könnten ähnliche Effekte haben. Die Autoren schlagen vor, direkte Zuschüsse nur Haushalten mit einem Nettoeinkommen bis zu 100.000 Euro zu gewähren; für Haushalte mit bis zu 200.000 Euro Nettoeinkommen wäre dann ein Steuerabzug sinnvoller – ähnlich wie bei der heutigen Heizungsförderung gäbe es Boni für einkommensschwache Haushalte.
Die durch zusätzliche Investitionen ausgelösten Beschäftigungseffekte sind ebenfalls bedeutend in dieser Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit: Viele Unternehmen in der Bauindustrie kämpfen nach Jahren geringer Auftragslage darum, ihre Arbeitskräfte zu halten; weitere Entlassungen würden dem Sektor wertvolle Fachkräfte entziehen – genau dann fehlen sie wieder beim Aufschwung im Bauen und Sanieren erklärt Thomas Drinkuth vom Hauptstadtbüro Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG). Diese Einrichtung vertritt verschiedene Industriezweige aus Glas-, Fenster-, Fassadenbau sowie Sonnenschutz- und Automationsindustrie in Berlin.
Nach einem jahrelangen Rückgang sowohl bei Bauaufträgen als auch bei Sanierungen steht es um Deutschlands Bauwirtschaft schlecht bestellt – was sich negativ auf die gesamte Konjunktur auswirkt: „Die Prognos-Studie zeigt klar auf welche Möglichkeiten zur Belebung dieses Sektors bestehen“, betont Drinkuth weiter; nun müsse man abwarten welche Entscheidungen bezüglich des Bundeshaushaltsplans getroffen werden um festzustellen ob politische Entscheidungsträger dies ernst nehmen oder nicht!
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