Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und LOGE8 haben erneut eine umfassende Umfrage unter Herstellern von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten, Apotheken sowie Konsumenten durchgeführt. Ziel war es, die Auswirkungen des 2024 eingeführten E-Rezepts auf das Kaufverhalten im Bereich der Selbstmedikation zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen: Für viele Konsumenten stellt das E-Rezept eine Erleichterung dar.
Anja Klauke, Leiterin des Geschäftsbereichs Selbstmedikation beim BPI, erklärt: „Wir wollten herausfinden, wie sich die Einführung des E-Rezepts auf den OTC-Markt auswirkt und welche unterschiedlichen Perspektiven Hersteller, Apotheken und Verbraucher dazu haben.“
Die Studie umfasste drei zentrale Gruppen: 44 OTC-Hersteller wurden online befragt; parallel dazu erfolgte eine telefonische Befragung von 220 Apotheken zur Einschätzung ihrer Erfahrungen im stationären Handel. Zudem nahmen 541 Verbraucher an einer Online-Umfrage teil. Der Untersuchungszeitraum reichte vom 14. Juni bis zum 14. August 2025 – ein Jahr nachdem das E-Rezept in Deutschland etabliert wurde.
Kernaussagen der Umfrage
Kernaussage 1: Eine überwältigende Mehrheit von etwa 85 Prozent der Konsumenten löst ihr E-Rezept in lokalen Apotheken ein; nur rund zehn Prozent nutzen Online-Versandhändler dafür.
- 59% schätzen den persönlichen Kontakt mit dem Apothekerteam.
- 37% loben die gute Beratung zu Arzneimitteln und Gesundheitsfragen.
- Sofortige Verfügbarkeit von Medikamenten wird zunehmend als Vorteil wahrgenommen (36%).
Laut Tino Niggemeier von Xeomed bietet die persönliche Nähe lokaler Apotheken einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Versandhändlern – insbesondere wenn diese auch digital genutzt wird.
Kernaussage 2: Hauptgrund für den Einkauf bei Online-Versandhändlern ist Bequemlichkeit – man muss nicht aus dem Haus gehen (56%), zudem werden oft weitere Produkte hinzugefügt (39%). Diese Gründe entsprechen weitgehend denen aus dem Vorjahr.
Kernaussage 3: Die Mehrheit der Konsumenten kauft keine zusätzlichen OTC-Produkte beim Einlösen eines E-Rezepts – weder vor Ort noch online – was einen Rückgang gegenüber früheren Jahren darstellt. Dennoch glauben viele Apotheken weiterhin an Zusatzkäufe bei ihren Kundenbesuchen oder Bestellungen über Versandhandel-Plattformen wie Amazon etc., obwohl dies laut aktuellen Zahlen weniger häufig vorkommt als erwartet!
- Einerseits berichten lokale Geschäfte davon überzeugt zu sein dass ihre Kundschaft immer wieder neue Artikel hinzufügt während sie gleichzeitig skeptisch bleiben bezüglich möglicher Trends innerhalb dieser Branche insgesamt betrachtet…
Marcel Becker sieht hier Chancen für lokale Anbieter durch gezielte Ansprache potenzieller Käufergruppen mehr Umsatz generieren können indem sie ihre Angebote erweitern beziehungsweise optimieren basierend auf individuellen Bedürfnissen ihrer Zielgruppe(n).</
Adam Faßbinder fragt sich ob möglicherweise bessere Kooperation zwischen Industrie & Einzelhandel notwendig wäre um bestehende Potenziale besser auszuschöpfen.
Dr Vanessa Conin-Ohnsorge betont schließlich dass Kernkompetenzen lokaler Geschäfte weiter gestärkt werden sollten durch innovative Kommunikationsstrategien sowie verbesserte Serviceangebote welche letztlich helfen könnten langfristig erfolgreich am Markt bestehen bleiben trotz wachsender Konkurrenz seitens digitaler Plattformanbieter…
Weitere Informationen zur Thematik "Selbstmedikation" finden Interessierte in entsprechenden Publikationen bzw Studienberichten veröffentlicht innerhalb BPI-Themenwelt!
Pressekontakt:
Laura Perotti
Tel.: +49(0)30/27909-131
Email: lperotti@ bpi.de