- Deutschland ist der weltweit führende Produzent von Biogas – mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima
- Jährlich entweichen bis zu 370.000 Tonnen Methan, was einem CO2-Äquivalent von 31,8 Millionen Tonnen entspricht – mehr als die jährlichen Emissionen ganzer EU-Länder
- Die DUH fordert eine gesetzliche Obergrenze von maximal einem Prozent Methanverlust und die strikte Umsetzung bestehender Standards zur Reduzierung der Emissionen
Eine neue Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat erstmals das Ausmaß klimaschädlicher Methan-Leckagen aus deutschen Biogasanlagen quantifiziert. Aus über 10.000 Anlagen in Deutschland entweichen jährlich bis zu 370.000 Tonnen Methan, was einer jährlichen Klimawirkung von 31,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent entspricht und damit mehr als den Treibhausgasemissionen kleinerer EU-Staaten. Die renommierte Wissenschaftlerin Dr. Semra Bakkaloglu vom Imperial College London führte diese Untersuchung durch und stützte sich dabei auf Vor-Ort-Messungen in Deutschland sowie anderen EU-Ländern. Angesichts dieser massiven Emissionen fordert die DUH eine verbindliche Obergrenze für den Verlust von Methan im Produktionsprozess auf maximal ein Prozent festzulegen und bestehende Vorschriften strikt umzusetzen.
Laut Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Mit über 10.000 Anlagen und einer Jahresproduktion von 87 Terawattstunden ist Deutschland weltweit führend in der Biogasproduktion; fast die Hälfte des europäischen Biogases stammt aus unserem Land. Es ist skandalös, dass aus diesen Anlagen unkontrolliert riesige Mengen an Methan austreten können, was sowohl dem Klima als auch unserer Gesundheit schadet. Dabei könnten Leckagen kostengünstig reduziert werden, jede nicht freigesetzte Tonne Biogas bedeutet zusätzliche Energiegewinnung für Betreiber.“
Zwar existieren in Deutschland theoretisch strenge Standards für Bau, Betrieb sowie Kontrolle solcher Anlagen; jedoch zeigen Berichte zur Anlagensicherheit regelmäßig Defizite bei deren praktischer Umsetzung oder Überwachung auf. Übrigens fehlt derzeit im Regelwerk eine verpflichtende Regelmäßigkeit bei Messungen entlang gesamter Anlagenteile, nur so ließen sich Lecks zuverlässig erkennen sowie beheben.
Hintergrund:
Methangas entsteht durch Vergärungsprozesse innerhalb biogener Materialien wie Gülle oder Klärschlamm sowie Energiepflanzen bzw Bioabfällen; eines nach Kohlendioxid zweitwichtigsten Treibhausgase überhaupt - speziell kurzfristig extrem klimaschädlich! laut Europäischer Umweltagentur verursacht es allein jährlich rund zwei Milliarden Euro Ernteverluste innerhalb Europas sowie vorzeitige Todesfälle unter circa siebzigtausend Menschen.
Link:
Übrigens: hier finden Sie sowohl Studieninhalte als auch kurzes Briefing unter folgendem Link: href=“https://l.duh.de/p251008„
Pressekontakt:
Jürgen Resch, anwaltlicher Bundesgeschäftsführer
0171� resch@duh.de
DUH-Newsroom:
030�-20;  presse@duh.de