Das Europäische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, die Verwendung von fleischähnlichen Namen für vegetarische Produkte zu untersagen. Andreas Winkler von Foodwatch hat dazu dem WDR ein Interview gegeben. Die Zitate können mit Quellenangabe frei verwendet werden.
„Es gibt keine Hinweise darauf, dass Verbraucher systematisch in die Irre geführt werden. Niemand greift versehentlich zum Tofuwürstchen, weil er denkt, es sei eine Rinderwurst. Unserer Meinung nach geht es hier weniger um Verbraucherschutz als vielmehr um einen Vorteil für die Fleischindustrie. Immer mehr Menschen entscheiden sich zumindest gelegentlich für Veggie-Wurst statt der ‚echten‘ Wurst.“
Zum Argument des Schutzes der Landwirte: „Aber ich frage mich wirklich: Wem ist geholfen, wenn das Tofuwürstchen jetzt Tofustängel genannt wird oder Haferdrink nicht mehr Hafermilch heißen darf? Das löst doch kein Problem und schafft auch keines. Ich hoffe wirklich, dass Deutschland und unser Agrarminister diesen Unsinn nicht unterstützen.“
„Das ist fast schon ein Kulturkampf. Wir bei Foodwatch finden das völlig falsch und bedenklich. Jeder sollte essen dürfen, was er möchte; gleichzeitig brauchen wir bessere Standards in der Tierhaltung – das sind die Diskussionen, die wir führen sollten und nicht darüber debattieren wie ein Tofuwürstchen genannt wird.“
Zur Bedeutung ähnlicher Namen:„Studien zeigen, dass Verbraucher wissen wollen, was sie kaufen möchten; sie wollen auf Fleisch verzichten aber dennoch etwas genießen können wie eine Wurst oder Frikadelle schmeckt.“ Solche Bezeichnungen sind wichtig damit klar ist was gekauft wird; außerdem halten wir es für absurd anzunehmen jemand könnte versehentlich zum vegetarischen Produkt greifen denn Hersteller kennzeichnen deutlich vegan oder vegetarisch – genau deshalb stellen sie solche Lebensmittel her.“
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