Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt ein innovatives Kooperationsprojekt namens „Wege zum zirkulären Geschäftsmodell“. Dieses Projekt wird vom Verband Klimaschutz-Unternehmen und dem Fachgebiet umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp) der Universität Kassel geleitet. Ziel ist es, die Herausforderungen und Konflikte bei der Umstellung auf zirkuläre Geschäftsmodelle zu analysieren sowie Lösungsansätze zu entwickeln.
Eine Umfrage unter 13 Unternehmen aus verschiedenen Branchen wie Abfallwirtschaft, Kunststoffverarbeitung, Logistik, Medizinprodukteherstellung, Metallverarbeitung und Textilindustrie zeigt interessante Ergebnisse: Zwei Drittel dieser Firmen setzen bereits auf zirkuläre Modelle über das reine Recycling hinaus. Viele sehen im Recycling noch ungenutztes Potenzial. Ein Drittel hat Reparaturmodelle eingeführt oder bereitet Produkte zur Wiederverwendung auf. Es besteht auch Interesse daran, den gesamten Lebenszyklus von Produkten neu zu denken oder innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, die weniger Ressourcen verbrauchen oder funktionierende Komponenten für andere Zwecke nutzen. Die größte Herausforderung bleibt jedoch die Verfügbarkeit von Sekundärrohstoffen: Mehr als die Hälfte der Unternehmen nutzt sie nicht aufgrund mangelnder Verfügbarkeit; zwei Drittel verzichten wegen Qualitätsanforderungen darauf.
„Zirkuläre Produkte aus Sekundärmaterialien sind derzeit wenig attraktiv für Verbraucher*innen oder Unternehmen“, erklärt Philipp Andree vom Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV). Er betont: „Die Kosten für Umweltbelastungen werden oft nicht in den Produktpreis eingerechnet.“ Kreislaufwirtschaft erfordert mehr als nur Preisanpassungen; sie verlangt ein Umdenken in Politik und Gesellschaft.
Ein gutes Beispiel ist Schäfer Mietwäsche mit ihrem Servicemodell zur Pflege von Hoteltextilien und Berufskleidung durch Waschen, Reparieren und Vermieten. Das Unternehmen verarbeitet aussortierte Textilien weiter oder verwendet sie beim Transport – eine Strategie zur Ressourcenschonung und Emissionsreduktion.
Pöppelmann setzt seit Jahrzehnten recycelte Kunststoffe ein; seit 2018 gehört Kreislaufwirtschaft fest zur Unternehmensstrategie. Ihre Entwicklerteams überdenken jedes Produkt hinsichtlich Materialeinsparungspotenzialen durch Sekundärmaterialien bei Kundenanfragen intensiv neu.
ZINQ verfolgt ebenfalls einen kreislauforientierten Ansatz mit dünnen Zinkoberflächen zum Schutz vor Korrosion – dies spart Materialressourcen erheblich ein! Sie arbeiten eng mit Lieferanten zusammen um Primärzink mit reduziertem CO2-Fußabdruck sowie hochwertiges Sekundärzink einzusetzen – obwohl hier Qualitätsunterschiede bestehen bleiben können…
In einem Zeitraum von 18 Monaten analysieren Projektpartner gemeinsam warum Klimaschutz & Kreislaufwirtschaft oft Zielkonflikte bedeuten – dabei werden individuelle Empfehlungen entwickelt sowie allgemeine Handlungsempfehlungen abgeleitet & digitale Entscheidungshilfen programmiert…
Klimaschutz-Unternehmen e.V., initiiert durch BMUV/BMWK/DIHK vereint branchenübergreifend deutsche Wirtschaftsbetriebe zwecks klimapolitischer Ziele… www.klimaschutz-unternehmen.de
Fachgebiet upp, Universität Kassel forscht an Energieeffizienz/Ressourceneffizienz/dezentraler erneuerbarer Energien/Klimastrategien… www.upp-kassel.de
Pressekontakt:Klimaschutz-Unternehmen e.V.
Nina Goßlau
Projektleiterin
Telefon: 0171 84 20 199
E-Mail: gosslau@klimaschutz-unternehmen.de
Universität Kassel
Institut für Produktionstechnik & Logistik I Fachgebiet upp Nadja Buchenau Projektleiterin Telefon :0561-8043442 E-Mail:buchenau@upp-kassel.de br> p >