Im Jahr 2024 gab es in Deutschland einen leichten Rückgang neuer Ermittlungsverfahren um 1,4 %, während die Zahl der abgeschlossenen Verfahren um 0,7 % sank. Dies führte dazu, dass die Anzahl der offenen Verfahren auf ein Rekordhoch anstieg.
Etwa 60 % aller Ermittlungsverfahren wurden im Jahr 2024 eingestellt. Ein bemerkenswerter Rückgang war bei den Verfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz zu verzeichnen, was auf die Teillegalisierung von Cannabis zurückzuführen ist.
Die Staatsanwaltschaften in Deutschland sahen sich im Jahr 2024 mit einem Anstieg offener Fälle konfrontiert. Die Zahl stieg um etwa 27.400 Fälle oder rund 3 %. Insgesamt gingen rund 5.491.700 neue Strafsachen ein und etwa 5.464.300 wurden abgeschlossen.
Polizeidienststellen als Hauptinitiatoren
Wie in den Vorjahren wurden auch im Jahr 2024 die meisten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen von Polizeidienststellen eingeleitet (ca. 83 %). Andere Quellen waren Steuer- und Zollfahndungsstellen sowie Verwaltungsbehörden.
Einstellung der Mehrheit der Verfahren
Trotz ihrer Verantwortung für Straftatenverfolgung endeten viele Ermittlungen ohne Anklageerhebung: Rund zwei Drittel wurden eingestellt aufgrund unzureichender Beweise oder Geringfügigkeit des Delikts.
Nur etwa sieben Prozent führten zu einer formellen Anklage oder einem speziellen Verfahrensantrag durch die Staatsanwaltschaften, während zehn Prozent mit einem Antrag auf Erlass eines Strafbefehls endeten – häufig eine Geldstrafe ohne Gerichtsverhandlung.
Eigentumsdelikte dominieren
Einen bedeutenden Anteil machten Eigentums- und Vermögensdelikte aus – fast ein Drittel aller erledigten Fälle fielen darunter, gefolgt von Verkehrsdelikten und Vergehen gegen Leib und Leben.
Bedeutender Rückgang bei Drogendelikten
Drogendelikte sanken drastisch um über ein Viertel infolge der Cannabis-Legalisierung ab April desselben Jahres – dies beeinflusste stark das Vergleichsergebnis zum Vorjahr.
Ab dem nächsten Berichtsjahr sollen neue Kategorien wie Verstöße gegen das Medizinal-Cannabisgesetz eingeführt werden.
ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN:
Detaillierte Daten finden Sie online unter GENESIS-Online (Tabellen-Nr.:24211) sowie im Bericht „Staatsanwaltschaften“ des Statistischen Bundesamtes.
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