Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, hat am zweiten Jahrestag des von der Hamas in Israel verübten Massakers betont, wie groß die Erwartungen in der israelischen Öffentlichkeit und insbesondere bei den Familien der Entführten sind, dass die Geiseln endlich freikommen. „Es ist an der Zeit, diesen Konflikt zu beenden und diese Menschen nach Hause zu bringen. Die Hoffnung ist immens“, sagte Seibert im Fernsehsender phoenix und fügte hinzu: „Doch mit dieser Hoffnung geht auch die Angst einher, erneut enttäuscht zu werden.“ Die Rückkehr der Geiseln und das Ende der Kampfhandlungen seien jetzt die vorrangigen Ziele. Danach sollten die Entwaffnung durch Hamas und ein Rückzug Israels folgen. „Die Chancen stehen diesmal deutlich besser als in den letzten zwei Jahren, da Hamas im Grunde isoliert ist“, zeigte sich Seibert optimistisch.
Sollte es nach dem Krieg zur Einrichtung internationaler Verwaltungs- und Aufsichtsinstitutionen im Gazastreifen kommen, wird Deutschland nicht abseits stehen bleiben müssen sollte man um deutsche Unterstützung bitten. Deutschland habe den Vorteil einer engen Zusammenarbeit mit allen Akteuren außer Hamas. „Man vertraut uns in der arabischen Welt sehr stark; zudem haben wir eine besonders enge Beziehung zu Israel – all dies würden wir ins Spiel bringen“, erklärte Seibert.
Im Gegensatz zur Regierung Netanjahu – welche sich darauf verständigt hat keinen palästinensischen Staat anzuerkennen – vertreten Deutschland sowie Europa entschieden die Ansicht dass nur eine Zwei-Staaten-Lösung zielführend sei: „Unser Unterschied mit Frankreich besteht lediglich hinsichtlich des Zeitpunkts für Anerkennung; momentan halten wir diesen Zeitpunkt jedoch noch nicht für gekommen“, argumentierte er weiter überzeugt davon das letztlich allein ein friedlicher Palästinenserstaat neben einem respektierten Staat Israel dauerhaften Frieden gewährleisten könne sowohl innerhalb Region als auch unter deren Bevölkerung beiderseits Grenzen hinweg.
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