Der russische Angriffskrieg hat die sicherheitspolitische Lage in Europa grundlegend verändert, was auch Auswirkungen auf die Panzerbrigade 21 hatte. Seit 2022 ist kein Jahr wie das andere: Unterstützung bei der Ausbildung ukrainischer Streitkräfte, Umstrukturierung zur ersten Brigade der Mittleren Kräfte und zahlreiche Verlegungen nach Litauen prägen das Bild.
Ein weiterer bedeutender Schritt wurde nun vollzogen: In Augustdorf wurde offiziell das Artilleriebataillon 215 gegründet – ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Brigade. „Die Gründung eines neuen Verbandes ist zweifellos ein sehr wichtiges Ereignis und Ausdruck des Wandels unserer Zeit“, erklärt Brigadegeneral Marco Eggert, Kommandeur der Panzerbrigade 21, während des Aufstellungsappells in Augustdorf. Bei diesem feierlichen Anlass wurde erstmals die neue Truppenfahne des Artilleriebataillons 215 enthüllt und damit offiziell eingeweiht.
„Mit den hochmobilen Radhaubitzen und modernen unbemannten Systemen erhält unsere Brigade die Fähigkeit, Ziele tief im feindlichen Raum zu bekämpfen – flexibel, präzise und organisch in unsere Struktur integriert“, erläutert Eggert weiter. Bislang war eine solche Feuerunterstützung nur durch übergeordnete Artillerieverbände möglich.
Oberstleutnant Fabian Kolbe übernimmt nun das Kommando über den neuen Verband. Gemeinsam mit seinem Team von 26 Personen beginnt er seine Arbeit mit dem Ziel, Grundlagen zu schaffen sowie Einsatzgrundsätze zu formulieren und Verfahren zu testen – damit zukünftige Einheiten ein einsatzbereites Bataillon übernehmen können. „Eine gut eingespielte und ausgebildete Truppe ist unser Ziel noch vor Einführung des neuen Waffensystems“, betonte Kolbe bei seiner Rede während des anschließenden Empfangs.
Die Bezeichnung „215“ knüpft bewusst an eine traditionsreiche Geschichte an: Von 1958 bis2015 war in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf das Panzerartilleriebataillon 215 stationiert – einst das Rückgrat für Steilfeuerunterstützung innerhalb der Brigade.
Diese erneute Vergabe dient nicht nur dem Erhalt von Traditionen; vielmehr folgt dieses neue Bataillon einem völlig neuartigen taktischen Ansatz.
„Im Sinne unserer Ausrichtung als Mittlere Kräfte setzen wir vollständig auf Radmobilität sowie unbemannte Systeme; unter anderem wird unser neues Artilleriebataillon mit RCH-155-Radhaubitzen ausgestattet sein,“ so Eggert weiter.
Dieses System fügt sich nahtlos ein ins bewegliche Gefechtsführungskonzept unserer gesamten Einheit; perspektivisch ergänzt durch moderne unbemannte fliegende Waffensysteme welche flexibel eingesetzt werden können – dies stellt einen weiteren Baustein dar im technologieoffenen Fähigkeitsaufbau dieser mittleren Kräfte
Pressekontakt:
Pressestelle Panzerbrigade 21
Tel.: +49 5237 91 2210
E-Mail: PzBrig21Pressestelle@bundeswehr.org