Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Medikamente steigen stetig an und sind mit über 55 Milliarden Euro im Jahr 2024 mittlerweile der zweitgrößte Kostenfaktor. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg sind die teuren patentgeschützten Arzneimittel, die zwar nur etwa 11 Prozent des verschriebenen Volumens ausmachen, aber rund 56 Prozent der Gesamtkosten verursachen. Dr. Ralf Langejürgen vom BKK Landesverband Bayern betont: „Die drastischen Preissteigerungen bei patentgeschützten Medikamenten belasten die Beiträge unserer Versicherten erheblich. Es ist dringend notwendig, den Ansatz zur Preisgestaltung dieser Medikamente zu überdenken.“
Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) von 2011 sollte den Zugang zu neuen Wirkstoffen in Deutschland sichern und bezahlbar halten. Doch zeigt sich inzwischen, dass das AMNOG an seine Grenzen stößt, insbesondere bei extrem teuren Gentherapien mit Preisen zwischen €200.000 und €3 Millionen pro Behandlung.
In diesem Kontext begrüßt der BKK Landesverband Bayern das Gutachten des Sachverständigenrates zur Reformierung der Preisbildung und Nutzenbewertung von patentgeschützten Medikamenten. Die Empfehlungen zielen darauf ab, mehr Transparenz in die Preisgestaltung zu bringen und den tatsächlichen Mehrwert neuer Therapien hervorzuheben.
Zukünftig soll sich der Preis eines neuen Medikaments an den Kosten einer vergleichbaren Therapie orientieren dürfen höhere Preise nur dann verlangt werden, wenn ein zusätzlicher Nutzen nachgewiesen wird. Der Sachverständigenrat schlägt vor, dass der Gemeinsame Bundesausschuss regelmäßig neue wissenschaftliche Erkenntnisse überprüft und gegebenenfalls Preisanpassungen vornimmt.
Ein weiterer Vorschlag ist die Einführung jährlich angepasster Budgets für hochpreisige patentgeschützte Medikamente basierend auf wirtschaftlichen Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt um eine planbare Obergrenze für GKV-Ausgaben festzulegen.
Langejürgen erklärt: „Die Vorschläge des Sachverständigenrats bieten einen Weg hin zu einem faireren Preissystem das sowohl transparent als auch leistungsorientiert ist wir unterstützen diese Maßnahmen ausdrücklich da sie eine innovative jedoch bezahlbare Versorgung ermöglichen können.“
Nähere Informationen zur Arzneimittelversorgung finden Sie unter: www.bkk-bayern.de/themen-im-fokus/arzneimittel/
Zum Gutachten des Sachverständigenrats Gesundheit Pflege 2025: www.svr-gesundheit.de/fileadmin/Gutachten/Gutachten_2025/SVR_Gutachten_2025.pdf
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft öffentlichen Rechts die Interessen seiner Mitglieder derzeit zählen dazu 14 Betriebskrankenkassen mit etwa 3‚3 Millionen Versicherten in Bayern davon leben über 2‚6 Millionen Menschen im Freistaat selbst was einem Marktanteil von rund 22 Prozent entspricht.
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