Bitcoin galt lange als „digitales Gold“ und wurde meist nur gehalten, nicht genutzt. Nun bringt Starknet frischen Wind in die Szene: Das Ethereum-Layer-2-Netzwerk hat Bitcoin-Staking eingeführt und verspricht hohe STRK-Anreize. Mit über 100 Millionen STRK will die Starknet Foundation Bitcoin tiefer in die Welt der dezentralen Finanzen integrieren. Doch was bedeutet dieser Schritt für Anleger, den Kryptomarkt und die Zukunft von Bitcoin im DeFi-Bereich?
Bitcoin wird Teil des Starknet-Ökosystems
Am Dienstag verkündete Starknet einen großen Schritt: Nutzer können ab sofort Bitcoin im Netzwerk staken. Damit wird BTC nicht nur gehortet, sondern aktiv eingesetzt, um Transaktionen zu validieren. Bislang war das Staking nur mit dem nativen STRK-Token möglich. Nun können Anleger ihre Bitcoins einsetzen und im Gegenzug Belohnungen in STRK erhalten.
Dieser Schritt ist mehr als nur eine technische Erweiterung. Er macht BTC zu einem festen Bestandteil des Starknet-Ökosystems. Für viele Beobachter ist dies ein Meilenstein, denn Bitcoin galt bisher in der DeFi-Welt als schwer nutzbar. Mit Starknet öffnet sich nun eine Tür, die den Weg für eine breitere Integration bereitet.
STRK-Anreize und Milliardenmarkt DeFi
Um die Nutzung zu fördern, stellt die Starknet Foundation satte 100 Millionen STRK bereit. Diese Token sollen als Anreiz für Nutzer dienen, die ihre Bitcoins im Netzwerk staken. Damit wird nicht nur das Netzwerk gesichert, sondern auch ein neuer Markt für Erträge geschaffen. STRK ist der native Token von Starknet und spielt bei allen Aktivitäten im Ökosystem eine zentrale Rolle.
Ein Blick auf die Konkurrenz zeigt, wie groß der Markt ist. Coinbase etwa bietet auf seiner Ethereum-Layer-2 Base in Verbindung mit dem Lending-Protokoll Morpho bereits Kreditdienste an. Dort wurden fast eine Milliarde US-Dollar an Krediten vermittelt. Starknet will nun ein ähnliches Erfolgskapitel mit Bitcoin aufschlagen und sich als Finanzierungs- und Ausführungsschicht für BTC positionieren.
Neue Produkte und Finanzinstrumente für Bitcoin
Der Schritt von Starknet bleibt nicht bei einfachem Staking stehen. Das Londoner Investmenthaus RE7 arbeitet parallel an einem renditebasierten Produkt, das auf Bitcoin im Starknet-Netzwerk setzt. Solche Produkte könnten den Markt für institutionelle Anleger besonders interessant machen. Denn Bitcoin wird hier nicht nur als Wertspeicher gesehen, sondern als Kapital, das aktiv eingesetzt werden kann.
Laut StarkWare-CEO Eli Ben-Sasson liegt ein Problem von BTC darin, dass es „zu sehr gehodlt“ wird. Er bezeichnete Bitcoin als „pristine capital“, das bislang kaum in DeFi-Strukturen eingebunden war. Mit Starknet soll sich das ändern, indem BTC eine zentrale Rolle in dezentralen Finanzprodukten einnimmt.
1/ Bitcoin staking is fully live on Starknet Mainnet 🧡
BTC is now part of Starknet’s staking mechanism, letting Bitcoiners secure the network and earn rewards alongside STRK stakers.
A historic moment for Bitcoin and Starknet 🧵 pic.twitter.com/mW3K2O7Mft
— Starknet (BTCFi arc) (@Starknet) September 30, 2025
Sicherheit und Dezentralität von Bitcoin bleiben erhalten
Ein kritischer Punkt beim BTC-Staking ist die Frage der Sicherheit. Starknet betont, dass Nutzer beim Staken ihre Coins nicht aus der Hand geben müssen. Sie behalten die Kontrolle über ihre Assets, während sie dennoch am Netzwerk teilnehmen. Damit will Starknet die größten Bedenken der Community zerstreuen.
Zudem setzt Starknet auf Zero-Knowledge-Proofs, eine Kryptographie-Technologie, die Ben-Sasson bereits 2018 eingeführt hat. Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin bezeichnete diese Technologie als Schlüssel, um Privatsphäre mit regulatorischen Anforderungen zu verbinden. Für Starknet bedeutet dies: Sicherheit, Skalierbarkeit und Compliance können Hand in Hand gehen.
STRK unter Druck, dennoch großes Potenzial
Ein Blick auf die Kursentwicklung zeigt, dass STRK aktuell unter Druck steht. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 498 Millionen US-Dollar liegt der Preis deutlich unter früheren Höchstständen. In den letzten zwölf Monaten fiel der Wert um 74 Prozent auf 0,122 US-Dollar. Im Jahr 2024 erreichte STRK nach dem Start noch einen Rekordwert von 4,41 US-Dollar.
Doch trotz dieser Schwäche sieht Starknet enormes Potenzial. Mit dem neuen Fokus auf BTC und DeFi will das Netzwerk STRK wieder in den Vordergrund rücken. Sollte sich das Staking etablieren, könnte die Nachfrage nach STRK als Belohnung und Nutzungstoken deutlich steigen.
Zukunftspläne und Vision von Starknet
StarkWare sieht den aktuellen Schritt nur als Anfang. Schon im Jahr 2023 hatte das Unternehmen Pläne vorgestellt, um tiefer in den BTC-Skalierungsbereich einzutreten. Damals wurde über die Wiederbelebung von OP_CAT diskutiert, einem Befehl im Bitcoin-Code, der neue Innovationen ermöglichen könnte.
Für die Jahre 2025 und 2026 hat Starknet klare Ziele: Bitcoin soll bestmöglich unterstützt werden. Zwar bleibt Ethereum weiterhin ein Schwerpunkt, doch die strategische Ausrichtung zeigt, dass Bitcoin im Fokus steht. Damit könnte Starknet eine Schlüsselrolle bei der finanziellen Weiterentwicklung von BTC spielen – ein Markt, in dem „Winner-takes-most“ gilt, wie Ben-Sasson betont.
#STRK/USDT
STRK is rebounding from the support trendline of the symmetrical triangle and testing the resistance reinforced by the Ichimoku Cloud. A breakout above the pattern, confirmed by a successful retest, would validate bullish momentum and signal a strong upward rally. pic.twitter.com/kQSEmpKuTa
— The Crypto Express (@TheCryptoExpres) September 30, 2025
Reaktionen aus der Bitcoin Community
Die Einführung von Bitcoin-Staking auf Starknet löste gemischte Reaktionen aus. Während viele Anleger das Potenzial für höhere Renditen und neue Finanzinstrumente sehen, gibt es auch kritische Stimmen. Insbesondere Bitcoin-Maximalisten äußern Bedenken, da die Belohnungen nicht in Bitcoin, sondern in STRK ausgezahlt werden. Für sie bleibt BTC die einzig relevante Kryptowährung, und jede Abweichung von reinen BTC-Erträgen wird skeptisch betrachtet.
Andere sehen darin jedoch eine Chance, die Verbreitung von BTC zu beschleunigen. Durch den Zugang zu DeFi-Anwendungen erhält Bitcoin neue Anwendungsfelder, die weit über das einfache Halten hinausgehen.
🚨 BREAKING: $BTC holders can now stake on @Starknet to secure a Layer 2 and earn rewards without giving up custody.
This marks the launch of the first fully trustless BTC staking on any L2. pic.twitter.com/GDxO4IBM1x
— Nathan Jeffay (@NathanOnCrypto) September 30, 2025
Globale Bedeutung für den Kryptomarkt
Der Schritt von Starknet könnte Signalwirkung für den gesamten Kryptomarkt haben. Sollte das BTC-Staking erfolgreich sein, könnten andere Layer-2-Netzwerke ähnliche Modelle entwickeln. Dies würde den Wettbewerb verstärken und die Innovationsgeschwindigkeit in der Branche deutlich erhöhen. Anleger könnten künftig auf eine Vielzahl von Plattformen zugreifen, die Bitcoin in DeFi-Strukturen einbinden. Auch institutionelle Investoren könnten sich stärker für den Markt interessieren. Mit klaren Sicherheitsmechanismen und attraktiven Renditen wird BTC als Basiswert für Finanzprodukte interessanter.