Eine aktuelle YouGov-Umfrage, die 2500 europäische Unternehmer:innen befragte, hebt hervor, dass die Wirtschaft starke Standards bei Sorgfaltspflichten unterstützt. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft betont, dass diese Umfrage die Notwendigkeit unterstreicht, praxisnahe Lösungen statt Ausnahmen zu finden. Die laufenden Verhandlungen zum Omnibus scheinen an der Realität der Unternehmen vorbeizugehen. Deutsche Firmen zeigen sich skeptisch gegenüber den Vorteilen von Reportingrichtlinien und riskieren im europäischen Vergleich ins Hintertreffen zu geraten.
„Die Diskussionen in der Politik verfehlen die Bedürfnisse der Wirtschaft“, erklärt Prof. Dr. Katharina Reuter vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW e.V.). Die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage im Auftrag von e3g verdeutlichen dies: Europäische Unternehmensführer stehen hinter den Sorgfaltspflichten und erwarten durch mehr Nachhaltigkeit Vorteile für ihre Geschäftsmodelle – ein Bild, das konträr zu den Ansichten in Berlin und Brüssel steht.“ Laut Umfrage sehen 53% der Führungskräfte aus Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Polen positive Effekte auf den europäischen Markt sowie eine Stärkung lokaler Zulieferer durch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken.
Sorgfaltspflichten als Treiber für Wachstum
„Für die europäische Wirtschaft sind nachhaltige Berichterstattungen mit Wachstumspotenzial verbunden“, führt Reuter weiter aus. Statt bestehende Regelungen aufzuweichen wie im Omnibus diskutiert wird es darum gehen Standards beizubehalten und schnell umzusetzen – rechtssicher sowie praxisnah.“ Sechs von zehn Führungskräften in Europa unterstützen das Setzen internationaler Maßstäbe; weitere 48% erkennen darin Wettbewerbsvorteile gegenüber USA oder China.“ Transparenz entlang Lieferketten stärkt Binnenmärkte gegen Risiken wie Rohstoffknappheit oder Klimawandel,“ so Reuter abschließend.
Einheitliche Schwellenwerte nötig
Um Wettbewerbsvorteile tatsächlich realisieren können benötigt Europas Industrie klare politische Rahmenbedingungen,“ fordert BNW: Umwelt-, Klimaschutzrisiken müssen vergleichbar gemacht werden! Doch dazu dürfen Schwellenwerte nicht unrealistisch hoch angesetzt sein sondern müssen praxistauglich bleiben!“ Laut YouGov-Erhebung sprechen sich viele Unternehmer:innen dafür aus Berichtspflicht ab einer Mitarbeiterzahl zwischen 250 bis maximal500 festzulegen; nur wenige favorisieren höhere Werte über2000 Angestellte hinaus:“ Das zeigt wie wenig alltagstauglich Vorschläge etwa Jörgen Warborns oder des Europäischen Rates sind“ kommentiert Reuter kritisch:“ Letztendlich liefern Unternehmen ohnehin Daten an Banken/Versicherungen“.
Klimatransitionspläne sollten ebenfalls verbindlich bleiben ohne Verhandlungsmasse darzustellen was auch Umfragen bestätigen:“ Große Firmen sollten verpflichtet werden solche Pläne umzusetzen meinen51% deutscher bzw63 %europäischer Managerinnen/Führungspersonen“:“ Einheitliche Bedingungen fördern Innovation Fortschritt statt Flickenteppichregelung“ warnt BNW eindringlich!
Deutschland hinkt hinterher
Sorgen bereitet dem Verband insbesondere Deutschlands Positionierung bezüglich Klimatransition/Bewertung möglicher Vorteile nachhaltiger Lieferkettenpolitik/investmentbedingter Modernisierungschancen innerhalb Betrieben selbst-„Deutsche Managerinnen/Führungspersonen blicken skeptischer auf moderne Businessdisziplinen“,“ konstatiert Reuter abschließend warnend vor möglichen Folgen dieser Haltung welche letztendlich zur Verschlafung wichtiger Entwicklungen führen könnte sowohl inner-europäisch als auch global betrachtet“.
Pressemitteilung als PDF verfügbar.
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Joscha Frost
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