Nach Ansicht von Fachleuten aus Politik, Wirtschaft und Technologie steht Deutschland im Mittelpunkt einer neuen Welle von KI-basiertem Betrug. Beim ID X Summit wurde dieses Thema erstmals als eigenständige Bedrohung für Demokratie und Wirtschaft behandelt, wobei der Schwerpunkt auf Online-Identitäten lag. Aktuelle Studien zeigen alarmierende Zahlen: Die Angriffe mit Deepfakes haben im ersten Quartal um 1100 % zugenommen, während die Nutzung synthetischer Identitäten um 567 % gestiegen ist. Damit nimmt Deutschland in Europa eine Spitzenposition ein und belegt weltweit den vierten Platz hinter Hongkong, Singapur und China.
„Künstliche Intelligenz hat sich vom Werkzeug für Einzelfälle zu einem systematischen Problem beim Identitätsbetrug entwickelt“, erklärte Frank S. Jorga, Co-CEO des Identitätsdienstleisters WebID und Gastgeber des Summits. „Unsere automatisierten Systeme erkennen täglich zwischen 50 und 100 Betrugsversuche durch KI – das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 2023.“ Besonders kritisch sei die Verbindung von Deepfake-Technologien mit Social Engineering, also gezielter psychologischer Manipulation.
Die ehemalige Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries äußerte ebenfalls ihre Besorgnis: „Wenn Deutschland bei KI-Betrug führend ist, aber in der Wirtschaftsinnovation zurückbleibt, entsteht ein gefährliches Ungleichgewicht. Das Vertrauen schwindet ebenso wie unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ Sie betonte die Notwendigkeit nachhaltiger Investitionen in digitale Sicherheit insbesondere für mittelständische Unternehmen: „Die Schäden sind enorm; Unternehmen brauchen dringend Unterstützung.“
Laut dem Branchenverband Bitkom belaufen sich die durch Cyberkriminalität verursachten Schäden auf insgesamt 289 Milliarden Euro – ein Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Experten prognostizieren zudem einen weiteren Anstieg der KI-basierten Betrugsfälle bis zum Jahr 2028; sie könnten dann mehr als ein Drittel aller Fälle ausmachen. Die damit verbundenen finanziellen Verluste werden voraussichtlich auf das Dreifache anwachsen.
Über WebID
Frank S. Jorga gründete WebID im Jahr 2012 nach der Entwicklung der Videoidentifikationstechnologie als erstes deutsches Unternehmen für digitale Identitäten. Heute zählt WebID zu den wenigen dauerhaft profitablen Dienstleistern dieser Branche in Deutschland. Mit einem Team von über 1100 Mitarbeitenden bietet das Unternehmen eines der umfangreichsten Produktportfolios weltweit an und bedient zahlreiche Branchen – darunter etwa Großbanken (80 % aller deutschen Institute), Behörden sowie Akteure aus Gesundheitswesen, E-Commerce oder Telekommunikation bis hin zur Unterhaltungsindustrie. Seit dem Jahr 2022 richtet WebID den ID X Summit aus.
Pressekontakt:
Irena Neumann
irena.neumann@webid-solutions.de