Eine neue Analyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), die von den EWS Elektrizitätswerke Schönau eG in Auftrag gegeben wurde, hat die Diskrepanzen zwischen dem „Energiewende-Monitoring“ und einem vom Bundeswirtschaftsministerium vorgelegten 10-Punkte-Plan untersucht. Während das Ministerium selbst das Monitoring initiiert hat, weicht es nun mit seinem Plan erheblich von den Empfehlungen der Wissenschaftler ab.
Die FÖS-Autor:innen betonen in ihrer Untersuchung: „Der Bericht der Wissenschaftler:innen hebt die Bedeutung der Klimaneutralität hervor“, während das Ministerium auf Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit fokussiert. Dies führt zu widersprüchlichen Zielsetzungen, ohne klaren Zusammenhang und Schlussfolgerungen. Ein klimaneutrales Energiesystem ist entscheidend für langfristige Versorgungssicherheit und Erschwinglichkeit. Die Einschätzung des BMWE über einen moderaten Anstieg des Strombedarfs zeigt einen Mangel an energiepolitischem Gestaltungswillen.
In ihrer Kurzanalyse „Zukunftsfähiges Stromsystem: Energiewendemonitoring und 10-Punkte-Plan im Vergleich“ vergleichen die FÖS-Autor:innen Kernaussagen aus dem wissenschaftlichen Monitoring mit denen aus dem ministeriellen Plan. Themen sind unter anderem der Ausbau von Gaskraftwerken zur vermeintlichen Verbesserung der Versorgungssicherheit sowie erneuerbare Energien oder das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG). Widersprüche bestehen auch bei Einschätzungen zum zukünftigen Strombedarf Deutschlands und zur Produktion grünen Wasserstoffs.
Alexander Sladek, Vorstandsmitglied bei EWS Elektrizitätswerke Schönau eG, betont: „Um Klimaziele zu erreichen und Deutschland zukunftsfähig zu machen, müssen wir erneuerbare Energien weiter ausbauen.“ Flexibilitätspotenziale sollten stärker berücksichtigt werden, um Kosten für Verbraucherinnen zu senken. Der geplante Ausbau von Gaskraftwerken sendet falsche Signale; stattdessen sollten Anreize für Speicherlösungen geschaffen werden – marktorientierte Instrumente wären günstiger als staatlich finanzierte Kraftwerksausbauten.
Sowohl das Energiewende-Monitoring als auch das Wirtschaftsministerium gehen von einem geringeren zukünftigen Strombedarf in Deutschland aus als bisher angenommen. Der EE-Ausbau hängt wesentlich von klima- und industriepolitischen Entscheidungen ab – ein politischer Wille könnte den Bedarf deutlich steigern durch Umstellung auf grünen Strom im Wärme- und Verkehrssektor.
Laut Alexander Sladek benötigen wir mehr Ambitionen im Verkehrs- und Wärmesektor für Beschäftigungseffekte: Fossile Brennstoffe sollten schnellstmöglich durch Zukunftstechnologien ersetzt werden – erneuerbare Energien sind wirtschaftlich überlegen gegenüber fossilen Technologien wie Kohle oder Gasheizungssystemen.
Der EWS-Vorstand kritisiert Annahmen über sinkenden Strombedarf; statt einer Bremse braucht es Dynamik beim Ausbau erneuerbarer Energiequellen.
Die FÖS-Kurzanalyse verdeutlicht Fehlentscheidungen des Wirtschaftsministeriums mit ihrem 10-Punkte-Plans.
Nur eine ganzheitliche Betrachtung aller Sektoren führt zur erfolgreichen Umsetzung ambitionierter Klimaschutzziele sowie wirtschaftlicher Nachhaltigkeit innerhalb einer umfassenden Energiepolitik.
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