Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) äußert scharfe Kritik an dem Vorschlag von EU-Umweltkommissarin Roswall, die Verordnung der Europäischen Union zur Bekämpfung von Entwaldung und Walddegradierung (EUDR) um ein weiteres Jahr bis zum 30. Dezember 2026 zu verschieben. Dies wird als ernsthafter Rückschritt im internationalen Bemühen um den Schutz der Wälder angesehen.
Der Bundesgeschäftsführer der DUH, Sascha Müller-Kraenner, erklärt dazu:
„Ein weiteres Jahr ohne effektive Maßnahmen gegen die alarmierende weltweite Abholzung bedeutet, dass Millionen Hektar wertvoller Wälder für unseren Konsum geopfert werden können. Die Verschiebung dieser Verordnung sendet nicht nur ein katastrophales Signal für den Naturschutz: Wenige Monate vor dem geplanten Inkrafttreten wären zahlreiche Unternehmen trotz erheblicher Investitionen in entwaldungsfreie Lieferketten plötzlich mit Unsicherheiten konfrontiert. Und das ist völlig unbegründet: Erfolgreiche Pilotprojekte – wie bei der Rückverfolgbarkeit von brasilianischem Rindfleisch, Leder und Soja – beweisen, dass die Umsetzung dieser Verordnung technisch möglich ist. Wir fordern das EU-Parlament sowie die Mitgliedstaaten auf, den Zeitplan sofort zu überarbeiten und einer Verschiebung nicht zuzustimmen. Die Regelung gegen Entwaldung muss am 30. Dezember 2025 in Kraft treten.„
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de