Am 10. September 2025 wurde die Aufklärungskampagne „Danach ist Davor“, ins Leben gerufen von der Initiative #nurwennichesweiss von Perrigo Deutschland, gestartet. Diese bedeutende und bisher einmalige Initiative zielt darauf ab, insbesondere junge Frauen über die Pille danach aufzuklären, indem sie verbreitete Mythen und Fehlinformationen anspricht und richtigstellt.
Zur Eröffnung der Kampagne versammelten sich am 10. September 2025 zahlreiche engagierte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft in Berlin, darunter auch Josephine Ortleb (SPD), die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Ziel war es, über die Wichtigkeit von Sexualaufklärung sowie die Prävention ungewollter Schwangerschaften zu diskutieren.
Im Rahmen dieser Veranstaltung begann auch die Verbreitung digitaler Inhalte der produktneutralen Aufklärungskampagne zur Pille danach. Diese Inhalte sollen über soziale Medien deutschlandweit junge Menschen erreichen und informieren. Ein zentraler Punkt ist dabei klarzustellen, dass es sich bei der Pille danach weder um eine Abtreibungspille noch um eine „Hormonbombe“ handelt. Zudem wird erläutert, warum sie seit mehr als zehn Jahren rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich ist.
Laut einer aktuellen IPSOS-Umfrage (1) führen weit verbreitete Falschinformationen zu hohen Hürden beim Zugang zur Pille danach: Während 58 % der Befragten angeben würden, sie nach einem Verhütungspannen einzunehmen, tun dies tatsächlich nur 26 %. Gründe hierfür sind Schamgefühle sowie falsche Annahmen über das Risiko einer Schwangerschaft oder strukturelle Barrieren. Eine YouGov-Umfrage (2) zeigt zudem: Fast die Hälfte (49 %) glaubt fälschlicherweise, dass es sich bei der Pille danach um ein Abtreibungsmittel handelt; tatsächlich verschiebt sie lediglich den Eisprung um fünf Tage nach hinten.
Die Kampagne thematisiert auch mögliche Konsequenzen durch Verhütungspanne und bezieht sich auf aktuelle Daten aus dem ELSA-Bericht (3), wonach etwa jede vierte Schwangerschaft in Deutschland ungeplant ist – davon enden mehr als die Hälfte mit einem Schwangerschaftsabbruch.
Zudem richtet sich „Danach ist Davor“ an politische Entscheidungsträger mit dem Ziel, das Werbeverbot für Notfallkontrazeptiva im Heilmittelwerbegesetz abzuschaffen und somit Informationsfreiheit zu stärken. Für diesen Teil war ursprünglich eine Plakatkampagne im Berliner Regierungsviertel geplant gewesen; jedoch wurden diese Buchungen zwei Wochen vor Beginn storniert mit dem Hinweis auf das bestehende Werbeverbot gemäß §10 (2) HWG – trotz rechtlicher Stellungnahme und Angebot einer Freistellungserklärung blieb man bei dieser Entscheidung.
Anstelle traditioneller Werbung wurde nun verstärkt digitale Kommunikation eingesetzt sowie Guerilla-Marketing-Aktionen in Berlin durchgeführt.
Tobias Geiger von Perrigo Deutschland äußerte dazu: „Das seit 2015 bestehende Werbeverbot für Notfallkontrazeptiva hindert uns daran wichtige Informationen umfassend zu verbreiten – dies macht die Pille danach zum einzigen rezeptfreien Medikament in Deutschland ohne Werbemöglichkeiten.“ Die kurzfristige Absage unserer Kampagne unterstreicht erneut den schädlichen Einfluss dieses Gesetzes auf wichtige Aufklärungsarbeit.”
Weitere Informationen zur Pille danach sowie zur Abschaffung des Werbeverbots finden Sie unter www.nurwennichesweiss.de
Quellen:
1: Contraception Usage & Attitudes Study Germany – Ipsos – 2025;
2: YouGov Umfrage zum Thema Notfallverhütung – Auftraggeber Perrigo Deutschland GmbH;
3: ELSA Abschlussbericht – Erfahrungen ungewollt Schwangerer gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit
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