„Wir sind Gestalter, keine Bittsteller.“ Mit diesem prägnanten Satz brachte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) das Selbstverständnis der Branche auf den Punkt. Rund 200 Führungspersönlichkeiten aus verschiedenen Verlagen kamen gestern in Berlin zur Jahrestagung zusammen, um über die zukünftige Ausrichtung der Medienhäuser im digitalen Zeitalter zu diskutieren – insbesondere über Werte, digitale Unabhängigkeit und die Rückgewinnung des digitalen Werbemarktes.
„Wir tragen aktiv zur demokratischen Öffentlichkeit bei, hören den Bürgerinnen und Bürgern zu und bieten Lösungen für gesellschaftliche sowie politische Herausforderungen – verantwortungsbewusst und lösungsorientiert“, erklärte Matthias Ditzen-Blanke, Vorsitzender des BDZV. Der Verband sieht sich künftig noch stärker als ein Innovationslabor für Demokratie und Medien.
Digitale Unabhängigkeit: Stärke statt Abhängigkeit
„Medien bilden das fundamentale Rückgrat der digitalen Wirtschaft. Es ist an der Zeit, diesen Wert lautstark zu benennen und durch angemessene Regulierung zu sichern“, betonte Nico Wilfer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie Ressortvorstand für Trends & Innovation im BDZV.
Der Medienwissenschaftler Prof. Martin Andree äußerte sich deutlich: „Natürlich könnten wir uns weiterhin dem Zusammenspiel von Trump und Technologie unterwerfen. Natürlich könnten wir die freien Medien als Grundlage unserer Demokratie opfern, nur um ein paar Prozentpunkte bei Zöllen einzusparen. Aber um Trumps eigenes Wörterbuch zu zitieren: Das wäre ein verdammt schlechter Deal.“
Druck- versus Digitalmedien: Die Wirkung zählt
Auch die Zukunft von Print- und Digitalmedien war ein zentrales Thema des Kongresses. „Wir denken nicht in Kanälen, sondern in Wirkungen“, so Stefan Hilscher, Vorstandsvorsitzender des BDZV. Innovation bedeutet für ihn Investitionen in Relevanz sowie Nutzen für Leserinnen und Leser – nicht bloß Schlagworte ohne Substanz. Hilscher forderte zudem auch innovative Ansätze bei notwendigen Regulierungen: „Wenn wir mediale Vielfalt erhalten wollen, muss eine effektive Gatekeeper-Regulierung gewährleistet sein.“
Manfred Kluge von Omnicom Media Group hob die demokratische Verantwortung hervor: „Medienunternehmen, die vertrauenswürdige journalistische Inhalte schaffen und verbreiten, sind unser Schutzschild gegen Desinformation. Werbeinvestitionen in diese Medien sind wie erneuerbare Energien – sie fördern unser demokratisches Klima.“
Zum Abschluss gab Dr. Jörg Eggers, Hauptgeschäftsführer des BDZV sowie Vorstandsvorsitzender einen klaren Ausblick ab: „Wir entwickeln uns mutig weiter – basierend auf unseren eigenen Stärken! Unser Angebot an die Gesellschaft lautet: Qualitätssicherung , Dialogbereitschaft sowie Verantwortung Made in Germany.”
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