Die finnische Finanzaufsicht FIN-FSA hat dem Digital-Asset-Dienstleister Tesseract als erster Institution in Europa eine MiCA-Lizenz für dezentralisierte Finanzdienstleistungen (DeFi) erteilt. Diese regulatorische Premiere ermöglicht es dem Unternehmen, aktiv gemanagte DeFi-Portfolios im Einklang mit der EU-Verordnung „Markets in Crypto-Assets“ anzubieten. Die Lizenz umfasst Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung, Verwahrung digitaler Assets, Transaktionsabwicklung sowie Anlageberatung.
Mit dem neuen regulatorischen Rahmen startet Tesseract das Produkt „Managed DeFi“, das verschiedene Strategien wie Lending, Staking, Yield Farming und Arbitrage kombiniert. Zielgruppe sind sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren. Nach Angaben des Unternehmens soll das Angebot sofort verfügbar sein. CEO James Harris betont den Pioniercharakter des Modells: „Unsere Lizenz markiert einen Meilenstein. Wir verbinden dezentrale Ertragsquellen mit professionellem Risikomanagement.“
MiCA schafft Zugang zu reguliertem DeFi für Europa
Die Genehmigung für Tesseract ist ein deutlicher Hinweis darauf, welche Richtung der europäische Krypto-Markt künftig einschlagen könnte. Während DeFi bislang weitgehend außerhalb formeller Rechtsrahmen operierte, eröffnet die MiCA-Regulierung jetzt legale Möglichkeiten zur Integration dieser Technologien in bestehende Finanzstrukturen.
Gerade für professionelle Marktteilnehmer stellt dies eine Chance dar. Sie können nun erstmals auf regulierte DeFi-Produkte zugreifen, ohne Abstriche bei Sicherheit oder Compliance machen zu müssen.
Das Urteil aus Finnland könnte andere Anbieter dazu ermutigen, ebenfalls eine Lizenz zu beantragen und ihr Geschäftsmodell auf europäische Standards anzupassen. Die Aussage von Pia Hidén, Head of Legal & Compliance bei Tesseract, bringt das auf den Punkt: „Unsere Zulassung ist ein wichtiges Signal für die Gleichstellung von digitaler und traditioneller Vermögensverwaltung.“
Darüber hinaus sendet der Schritt ein positives Signal an andere europäische Aufsichtsbehörden. Die einheitlichen MiCA-Regeln bieten einen verlässlichen Rahmen, um DeFi-Angebote transparent, sicher und zugleich innovationsfreundlich zu gestalten. Es ist also davon auszugehen, dass Tesseract nicht lange der einzige lizenzierte Anbieter bleiben wird.
Tesseract etabliert sich als DeFi-Infrastruktur-Anbieter mit Lizenz
Tesseract agiert seit Jahren im digitalen Finanzsektor und war bereits vor der aktuellen Zulassung als Virtual Asset Service Provider (VASP) in Finnland registriert. Das Unternehmen betreut ein breites Kundenspektrum von mehr als 20.000 Endnutzern und setzt auf automatisierte Strategien zur Optimierung von Erträgen auf dezentralen Märkten. Mit dem der Zulassung aus Finnland hebt Tesseract sein Geschäftsmodell nun auf ein neues Niveau.
„Unsere Vision ist es, DeFi-Erträge in ein institutionstaugliches Format zu überführen“, so Harris. Das umfasst technische Aspekte genauso wie transparente Gebührenmodelle, Kundenschutz und klare Rahmenbedingungen für Risiko-Exposure. Durch die neue Lizenz ist der Weg frei für Expansionen in andere europäische Märkte, vorausgesetzt, die MiCA-Vorgaben sind dort bereits in nationales Recht überführt worden.