Offener Brief an den Bundesumweltminister Carsten Schneider im Rahmen des EU-Umweltrats
Die Pharma Deutschland fordert Bundesumweltminister Carsten Schneider auf, sich am 18. September 2025 im Rat der EU-Umweltminister für die Aussetzung der aktuellen Fassung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) einzusetzen. In einem heute veröffentlichten offenen Schreiben von Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, und Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender, wird deutlich gemacht: Nur eine Kommunalabwasserrichtlinie, die auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, kann Umweltschutz und die Versorgung mit Arzneimitteln in Einklang bringen.
Brakmann und Wieczorek kritisieren in ihrem Schreiben die fehlerhaften Annahmen zugrunde liegend für diese Richtlinie. Es wird behauptet, dass 66 Prozent der Mikroschadstoffe im Abwasser aus Humanarzneimitteln stammen; jedoch fehlen klare Daten über die tatsächliche Belastung kommunaler Abwässer hinsichtlich dieser Schadstofffraktionen.
Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Mängeln weist Pharma Deutschland auch auf gravierende Fehleinschätzungen bezüglich der Kosten hin. Während die EU-Kommission jährlich nur 238 Millionen Euro für Deutschland veranschlagt hat, schätzt das Umweltbundesamt diese Summe auf mindestens eine Milliarde Euro.
In dem Brief hebt Pharma Deutschland hervor, dass auch außerhalb des pharmazeutischen Sektors ein dringender Handlungsbedarf besteht. Im Abschlussdokument des deutsch-französischen Ministerrats vom 29. August 2025 wird eine umfassende Überarbeitung der Richtlinie gefordert. Zudem haben sowohl die Gesundheits- als auch Wirtschaftsministerkonferenz bereits im Juni 2025 an die Bundesregierung appelliert, sich in Brüssel für eine Neufassung starkzumachen.
„Wir fordern Herrn Minister Schneider auf, diese erweiterte Herstellerverantwortung auszusetzen und eine unabhängige wissenschaftliche Neubewertung der KARL einzuleiten“, so Pharma Deutschland weiter. „Nur durch eine Richtlinie basierend auf korrekten Daten und unter Berücksichtigung aller relevanten Branchen können ökologische Effizienz sowie wirtschaftliche Tragfähigkeit gewährleistet werden.“
(Den offenen Brief finden Sie auf unserer Webseite.)
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