Strategy (früher MicroStrategy) steht wieder im Rampenlicht, nachdem Executive Chairman Michael Saylor die Performance seines Unternehmens offen mit den „Magnificent 7“ – Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und Nvidia – verglichen hat. Die Botschaft war unmissverständlich: Während die Tech-Giganten unter regulatorischen und marktseitigen Belastungen leiden, hat sich Strategy mit einem massiven Bitcoin-Treasury-Ansatz eine Sonderstellung erarbeitet.
What’s your Strategy to beat the Magnificent 7? pic.twitter.com/wywaAij3Rs
— Michael Saylor (@saylor) September 13, 2025
Die nackten Zahlen sind beeindruckend: Nach dem jüngsten Kauf von 1.955 BTC zu einem Durchschnittspreis von rund 111.196 USD hält Strategy nun 638.460 BTC. Das entspricht Investitionen von etwa 47 Milliarden USD bei einem durchschnittlichen Einstiegspreis von 73.880 USD. Zum aktuellen Kurs von rund 115.580 USD ist der Bestand etwa 71 Milliarden USD wert – ein Buchgewinn von fast 24 Milliarden USD.
Bitcoin als Rendite-Turbo
Saylor unterlegte seine Aussagen mit einem Renditevergleich. Nach seinen Berechnungen liegt die annualisierte Rendite von Strategy bei 91 % – höher als bei Nvidia (72 %), Tesla (32 %), Alphabet (26 %) und Meta (23 %). Apple, Microsoft und Amazon fielen in diesem Vergleich deutlich ab.
Zusätzlich präsentierte Saylor eine Metrik, die Open Interest und Marktkapitalisierung ins Verhältnis setzt. Strategy lag mit einem Wert von 100 % weit über Tesla (26 %) und den restlichen Magnificent 7. Für Saylor ist dies der Beleg, dass Bitcoin-getriebene Marktdynamik klassische Tech-Stories übertrumpfen kann. Während Strategy durch seine Bitcoin-Wette in einer eigenen Liga spielt, kämpfen die Tech-Giganten mit sehr realen Problemen:
- Apple & Microsoft stehen zunehmend unter regulatorischem Druck.
- Amazon leidet unter schwächerer Konsumnachfrage.
- Tesla sieht sich harter Konkurrenz im E-Auto-Segment ausgesetzt.
- Nvidia bleibt dank AI-Boom stark, zeigt aber nicht mehr die extremen Kurssteigerungen der Vorjahre.
Im direkten Vergleich wirkt Strategy fast wie ein Bitcoin-ETF mit Hebelwirkung, während die Magnificent 7 mehr mit strukturellen Herausforderungen als mit Wachstumsschüben zu tun haben.
Wachsende Corporate-BTC-Adaption
Strategy ist nicht allein. Laut BitcoinTreasuries.NET haben die 100 größten öffentlichen Halter zusammen inzwischen 1.009.202 BTC, aktuell rund 117 Milliarden USD wert. Neben Strategy haben letzte Woche auch andere Unternehmen zugekauft:
- Gemini mit +1.191 BTC,
- Bitdeer mit +333,5 BTC,
- Metaplanet (Japan), Cango (China) und Volcon (USA) mit kleineren, aber strategisch relevanten Käufen.
Dieser Trend verstärkt den Eindruck, dass Bitcoin sich als strategische Unternehmensreserve etabliert – ähnlich wie früher Cash oder Staatsanleihen. Saylor formulierte es pointiert: „What’s your Strategy to beat the Magnificent 7?“ Für ihn liegt die Antwort in Bitcoin – nicht in Wachstumserzählungen klassischer Tech.
Ob Anleger dies als Einladung oder Warnung verstehen, hängt vom Risikohorizont ab. Fakt ist: Strategy hat sich von einem Software-Unternehmen zu einem Bitcoin-getriebenen Marktvehikel transformiert – und bisher zahlen sich die Zahlen aus.