Neobanken wie Trade Republic, Scalable und Revolut haben in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Obwohl sie nicht börsennotiert sind und ihre Finanzdaten oft im Dunkeln bleiben, ist ihr Einfluss spürbar. Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) wollte herausfinden, wie stark Neobanken bei den Deutschen angekommen sind. Dazu wurden im Juli 2025 etwa 2.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger befragt.
Neobroker gewinnen an Beliebtheit
Über die Hälfte der Befragten (51,7 Prozent) besitzt ein oder mehrere Wertpapierdepots; davon nutzen 43 Prozent auch einen Neobroker. Besonders junge Erwachsene bis 29 Jahre (59,1 Prozent) sowie die Altersgruppe bis 49 Jahre (58,1 Prozent) greifen häufig auf diese neuen Anbieter zurück. Selbst unter den über 65-Jährigen finden sich noch Nutzer mit einem Anteil von 10,3 Prozent. „Die Geschwindigkeit der Marktdurchdringung durch Neobanken ist beeindruckend“, erklärt Prof. Dr. Michael Heuser vom DIVA.
Einfache Nutzung und niedrige Kosten als Erfolgsfaktoren
Der Erfolg der Neobanken liegt in ihren benutzerfreundlichen Apps für Aktien-, ETF- und Kryptowährungshandel sowie einer unkomplizierten Depoteröffnung mit minimalen Gebühren selbst für kleine Transaktionen begründet. Mit ihrer Vollbanklizenz bieten sie nun auch Girokonten und Debitkarten an – ergänzt durch attraktive Guthabenzinsen auf Sichteinlagen entsprechend dem EZB-Zinsniveau.
Konkurrenz reagiert auf Druck
Etablierte Banken fühlen sich herausgefordert: Die Deutsche Bank hat kürzlich eine neue Banking-App veröffentlicht; Sparkassen planen eine Trading-App noch dieses Jahr einzuführen; Targo-Bank startete im Juli ihren eigenen Neobroker „Joe Broker“. Auch Commerzbank setzt weiterhin auf Comdirect.
Zukunftsaussichten: Wettbewerb bleibt spannend
Sowohl traditionelle Anbieter als auch Newcomer stehen vor Herausforderungen: Während etablierte Banken ihre Erfahrung nutzen können um aufzuholen fehlt es bei einigen Aspekten wie Beratung oder Kundenservice bei den neuen Anbietern oft an Tiefe – was gerade beim langfristigen Vermögensaufbau entscheidend sein kann.
Besonders kritisch wird das bevorstehende Verbot des „Payment-for-Order-Flow“ ab Sommer nächsten Jahres gesehen – bislang finanzieren sich viele dieser Plattformen über Rückvergütungen von Handelsplätzen was künftig untersagt wird wodurch ihnen wichtige Einnahmequellen wegbrechen könnten während gleichzeitig höhere Gebühren drohen könnten wenn andere Finanzierungsmöglichkeiten fehlen sollten .
Daher bleibt abzuwarten ob Trümpfe wieder zurückwandern zu etablierten Anbietern falls diese erfolgreich reagieren können indem beispielsweise Margenvorteile weitergegeben werden .
Zudem sollte man beachten dass trotz technischer Vorteile einige Schwächen bestehen insbesondere bezüglich Stabilität der Plattformen sowie Erreichbarkeit des Kundendienstes welcher oft nur automatisiert erfolgt ohne direkte Ansprechpartner verfügbar zu haben wenn Probleme auftreten sollten .
Neben Umfragen zum DIVAX Geldanlage Index führt DIVA regelmäßig Studien zur Meinungsbildung rund um Finanzthemen durch wobei Ergebnisse online abrufbar sind ebenso bietet LinkedIn aktuelle Updates dazu an . Weitere Informationen gibt es direkt unter www.diva.de bzw Kontaktaufnahme via Prof.Dr.Michael Heuser möglich Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Institut für Vermögensbildung & Alterssicherung Frankfurt/Main Tel.:069256269980 Email:michael.heuser@diva.de Webseite:www.diva.de