Arbitrum, aktuell die größte Ethereum-Layer-2, hat am 3. September 2025 das DeFi Renaissance Incentive Program (DRIP) vorgestellt. Ziel ist es, gezielt Liquidität in dezentrale Finanzanwendungen zu lenken – nicht über reine Marketingaktionen, sondern über leistungsbasierte On-Chain-Aktivitäten.
Das Programm wurde von Entropy entworfen, mit technischer Unterstützung durch Merkl, und wird von Entropy Advisors im Auftrag der ArbitrumDAO verwaltet. Insgesamt stehen bis zu 80 Millionen ARB-Token bereit, verteilt auf vier Staffeln, die jeweils einen eigenen DeFi-Schwerpunkt setzen.
Die erste Staffel läuft vom 3. September 2025 bis zum 20. Januar 2026 und konzentriert sich auf Looping-Leverage-Strategien in Kreditmärkten. Nutzer, die mit zinstragenden ETH- oder Stablecoin-Assets Sicherheiten stellen und dagegen Kredit aufnehmen, können in dieser Phase bis zu 24 Millionen ARB an Belohnungen verdienen.
Teilnehmende Plattformen sind u. a. Aave, Morpho, Fluid, Euler, Dolomite und Silo. Unterstützte Sicherheiten umfassen wstETH, eUSDC und USDe. Wichtig: Die Prämien sind protokollagnostisch – es wird also die gesamte Kreditnachfrage belohnt, nicht nur die Nutzung einer einzelnen Plattform.
Arbitrum behauptet Führungsposition
Das Programm startet in einer Zeit, in der sich der Wettbewerb unter Ethereum-L2s weiter verschärft. Daten von Growthepie zeigen, dass inzwischen fast 13 % der Ethereum-App-Erlöse auf Layer-2-Netzwerke entfallen.
Arbitrum bleibt dabei Marktführer: Laut L2beat sichern Nutzer dort Werte von über $19,1 Milliarden, deutlich vor Base (Coinbase) mit $14,7 Milliarden und OP Mainnet mit $3,6 Milliarden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass sich das Layer-2-Ökosystem nicht nur stabilisiert, sondern zu einem zentralen Bestandteil von Ethereum geworden ist.
Ethereum stellt Interoperabilität in den Fokus
Parallel hat auch die Ethereum Foundation Weichen gestellt, um Fragmentierung innerhalb der L2-Landschaft einzudämmen. Am 29. August wurde die Einführung der Ethereum Interoperability Layer (EIL) bekanntgegeben.
Dieses Framework soll vertrauensfreie Transaktionen zwischen verschiedenen Layer-2s ermöglichen und Nutzern so die Erfahrung von „One Ethereum“ bieten – bei gleichzeitiger Wahrung von Zensurresistenz, Datenschutz und Open-Source-Grundsätzen. Mit DRIP will Arbitrum die Dynamik im DeFi-Sektor gezielt anheizen, indem Kapitalströme in reale On-Chain-Nutzung gelenkt werden. Zusammen mit den Interoperabilitätsinitiativen der Ethereum Foundation könnte dies den nächsten Entwicklungsschub für das gesamte L2-Ökosystem markieren.