- Mit dem Weggang der Babyboomer verliert der Arbeitsmarkt fast ein Drittel der aktuellen Erwerbsbevölkerung
- Jüngere Generationen können die älteren nicht in ausreichender Zahl ersetzen
- Die Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer nimmt stärker zu als bei anderen Altersgruppen
Die Babyboomer-Generation hat einen entscheidenden Einfluss auf das Angebot an Arbeitskräften in Deutschland. In den nächsten 15 Jahren werden die Jahrgänge, die zahlenmäßig am stärksten vertreten sind, in den Ruhestand treten. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wird bis zum Jahr 2039 etwa 13,4 Millionen Menschen das gesetzliche Rentenalter von 67 Jahren erreichen. Dies entspricht rund einem Drittel (31 %) aller Erwerbstätigen, die im vergangenen Jahr aktiv waren.
Die jüngeren Altersgruppen werden nicht in der Lage sein, die Babyboomer zahlenmäßig zu ersetzen. Obwohl viele Personen im Alter von 60 bis 64 Jahren bereits im Übergang zur Rente sind, waren sie im Jahr 2024 noch mit etwa 4,4 Millionen aktiv beschäftigt. Dies entspricht einer Erwerbsquote von beeindruckenden 68 % innerhalb dieser Altersgruppe. Bei den jüngeren Babyboomern zwischen 55 und 59 Jahren war sogar ein noch höherer Anteil (85 %) erwerbstätig. Mit insgesamt rund 5,6 Millionen stellen sie über alle Altersklassen hinweg die größte Gruppe an Beschäftigten dar. Zusammen bilden diese beiden Gruppen mit insgesamt etwa zehn Millionen Erwerbstätigen eine größere Anzahl als alle jüngeren Gruppen unterhalb von 54 Jahren zusammen genommen.
Trotz hoher Beschäftigungsquoten bei den Personen zwischen45 und54 sowie35 und44 Jahre – jeweils mit Quoten von90 %und89 % – reichte ihre Gesamtzahlvon9,3Millionen beziehungsweise9,8Millionen nicht aus um das Niveau derBabyboomer zu erreichen.Das gleiche gilt fürdie25- bis34-Jährigenmit9Millionenerwerbstätigen.Sogar bei den unter25-Jährigen blieb man hinter diesen Zahlen zurück,dort befinden sich vielenochin Ausbildungundkönnten erst nach deren Abschluss voll ins Berufsleben eintreten.
Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer seit2014 um10 Prozentpunkte gestiegen
Um dem bevorstehenden Mangel an Arbeitskräften zumindest kurzfristig entgegenzuwirken,wird diskutiert,dass man ältere Arbeitnehmer länger im Beruf halten oder wieder aktivieren sollte.Die Quote erwerbstätiger älterer Menschen ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen: Während2014 nur65%der55-bis64-Jährigen berufstätig waren,sind es2024bereits75%.Das bedeutet eine Steigerung um10Prozentpunkte.Damit ist diese Gruppe wesentlich stärker gewachsen als ihre jüngeren Pendants.Bei Jugendlichen zwischen15und24Jahren stieg sieim gleichen Zeitraum nur um5Prozentpunkte auf51%.Am geringsten fieldieZunahmebei25-bis54-Jährigenaus:Hier wuchsdieErwerbsquotevon83%auf85%bis2024.
Einen Großteil der Arbeitnehmenden geht weiterhin vorzeitig in Rente
Trotz des Anstiegs an beschäftigten Senioren gehen nach wie vor viele frühzeitig in Rente.Die Gründe dafür sind vielfältig und reichenvon gesundheitlichen Problemen über spezielle versicherungsrechtliche Regelungen wie langjährige Beitragszahlungen oder Frühverrentungsangebote durch Unternehmen,bis hin zum Wunsch nach mehr Freizeit.Im vergangenen Jahr waren82%der58-jährigen noch erwerbstätig(2014:74%),während diesbei60-jährigen bereits79%(2014:69%)betrug.Ab62jahrem sinkt diewirtschaftliche Aktivität merklich:70%(2014:56%)warenin diesemAlternoch tätig;mit64jahren lagdieserWertnurmehrbei46%(2014:33%).Bei66und68Jahre war ein Großteil bereits aus dem Berufsleben ausgeschieden;hier lagen die entsprechenden Quotenim vergangenenJahrbeider22%(201415%) bzw16%(11%).
Methode Hinweise:
ZuErwerbpersone gehören sowohl Beschäftigteals auchArbeitslose.DieErwebsquoteistderAnteilderErwebspersonenan dervollständigen Bevölkerung; währenddessen beschreibtdiedurchschnittlicheBeschäftigungsrate diederAktivenunter denselbenAltersgruppen . p >
DieDaten fürdasJahr202420 basierenaufden ersten Ergebnissen des Mikrozensus.
Weitere Informationen: p >
DasStatistischeBundesamt bündelt Datenrunden Fachkräfte auf einer eigenenSonderseite(www.destatis.de/fachkraefte).DasDatenangebotumfasstBereichewieDemografie,Beschäftigung,Bildungundzuwanderung.Es reichtvonVorausberechnungenzurzukünftige ZahlvonerwachsenenPersonenvonAnalysenzumArbeitskräfteangebotbis hinzuInformationenzurArbeitsmigrationundsowieAusbildungsmarkt . P >
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