Der Handel mit Hundewelpen boomt innerhalb der Europäischen Union. In Deutschland werden nicht nur viele dieser Tiere erworben, sondern das Land spielt auch eine entscheidende Rolle als Transitland. Eine aktuelle Untersuchung von PETA enthüllt die tierschutzwidrigen Bedingungen, unter denen Hunde in der Zucht „Larus“ in der Slowakei massenhaft gezüchtet werden. Von dort aus gelangen die Welpen über Deutschland nach Belgien in mindestens drei große sogenannte Puppyshops, wo auch deutsche Käufer regelmäßig zuschlagen. Die Recherche dokumentiert unter anderem die Isolation von Elterntieren und zeigt leidende Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten sowie kleine Welpen, die oft allein in Boxen gehalten werden. Diese Enthüllungen verdeutlichen den Umgang mit Welpen als wären sie bloße Waren und keine Lebewesen. PETA fordert alle Menschen auf, niemals bei Züchtern oder online zu kaufen, sondern immer ein Tierheim zu besuchen und dort ein Tier zu adoptieren.
„Die erschreckenden Bilder aus der slowakischen Welpenzucht sind symptomatisch für unzählige ähnliche Betriebe“, erklärt Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Im Geschäft mit Hunden zählt ausschließlich der Profit; die Tiere werden wie gefühllose Objekte behandelt.“ Häufig führen solche Aufzuchtmethoden zu lebenslangen physischen sowie psychischen Problemen bei den Tieren. „Tiere sollten niemals gekauft werden – Adoption ist der einzig richtige Weg!“
Die Untersuchung zeigt eindeutig, dass Larus nachweislich mindestens drei Puppyshops in Belgien beliefert hat. Zwischen 2021 und 2023 erzielte das slowakische Unternehmen durch den Verkauf von Welpen einen Netto-Umsatz von über 1 Million Euro.[1] Allein zwischen Januar und August 2023 wurden mehr als 380 Welpen an diese drei bekannten Abnehmer geliefert.
Körperliche und seelische Leiden bei Welpen
PETAs Aufnahmen zeigen zahlreiche Hunde in kleinen Käfigen ohne jegliche Beschäftigung – darunter auch trächtige Hündinnen. Viele Welpen sind bereits frühzeitig von ihren Müttern getrennt worden; auf den Bildern wird deutlich sichtbar, welche traurigen Erfahrungen diese Tiere machen müssen: Sie kommen oft unter extrem schlechten Bedingungen zur Welt und müssen lange Reisen antreten ohne jemals Tageslicht gesehen oder Umweltreize kennengelernt zu haben.
Solche Transporte über mehr als tausend Kilometer können dazu führen, dass diese Hunde sowohl körperlich als auch psychisch lebenslang leiden.
Welpenhandel innerhalb der EU: Belgien im Fokus
Laut einer Analyse von PETA wurden allein im Juli 2025 über 15.000 Welpen auf den vier größten Online-Plattformen Deutschlands angeboten.
Die Europäische Kommission schätzt zudem, dass an jedem Tag etwa 438004 Hunde auf bedeutenden Internetplattformen zum Verkauf stehen.[2] Belgien nimmt dabei eine zentrale Rolle im internationalen Hundehandel ein; aufgrund seiner geografischen Lage fungiert es als wichtiger Umschlagplatz für Transporte aus Osteuropa Richtung Deutschland sowie Frankreich oder die Niederlande.
Häufig werden osteuropäische Hunde fälschlicherweise als belgische Züchtungen verkauft; viele finden sich zudem in Puppyshops wieder – Orten voller kleiner Hunde hinter Plastik- oder Glaswänden ohne ihre Muttertiere.
Tiere sind keine Handelsware
PETA weist darauf hin: Überfüllte Tierheime stellen ein ernstes Problem dar! Tiere sind keine Ware! Tausende Vierbeiner warten derzeit sehnsüchtig auf ein liebevolles Zuhause.
Deshalb rät die Organisation tierlieben Menschen dringend zur Adoption eines Hundes statt zum Kauf eines Tieres aus solchen Verkaufsstätten.
[1] Statistisches Amt der Slowakischen Republik: LARUS s.r.o – CIN:35699761 – TIN:2020311117 – Finanzberichte | registeruz.sk . Online verfügbar unter:
https://www.registeruz.sk/cruz-public/domain/accountingentity/show/684151. (25.August 2025).
[2] EU Dog & Cat Alliance , Online-Tieranzeigen innerhalb Europas : Die Kosten steigen weiter . Online verfügbar unter:
https://www.dogandcatwelfare.eu/media/publicationtemp/EUPAAG_Report_FINAL_low_res_4z4Y18B.pdf . (25.August 2025).
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Jana Fuhrmann , +49 711 860591-529 , JanaF@ peta.de
