Der Güterverkehr auf der Straße trägt in Deutschland zu über einem Viertel der gesamten Verkehrsemissionen bei. Um diesem Problem entgegenzuwirken, plant die Deutsche Bahn den Ausbau des Umschlagbahnhofs Ulm-Dornstadt. Dieser spielt eine zentrale Rolle im Verkehrskorridor Rhein-Donau, der sich von Straßburg bis zum Schwarzen Meer erstreckt. Auf einer Fläche von fast 80.000 Quadratmetern wird westlich des bestehenden Terminals am Streckenabschnitt Stuttgart-Ulm ein neues Umschlagmodul errichtet. Durch die Verlagerung des Warentransports auf Schienen können jährlich mehr als 16.700 Tonnen CO2 eingespart werden, während die Umschlagkapazität auf 300.000 Ladeeinheiten pro Jahr ansteigt. Der offizielle Baubeginn wurde am 14. Juli 2025 mit einem symbolischen Spatenstich eingeläutet, und das Projektmanagement liegt in den Händen des Stuttgarter Unternehmens Drees & Sommer, das sich auf Bau-, Immobilien- und Infrastrukturprojekte spezialisiert hat.
Aktuell fahren täglich bis zu 14 Güterzüge am Umschlagbahnhof Dornstadt-Ulm ein und aus – eine Zahl mit steigender Tendenz aufgrund der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlicheren Transportlösungen durch die Deutsche Bahn (DB). Um diese Kapazitäten im kombinierten Verkehr (KV) weiter auszubauen, wird neben dem bestehenden Terminal ein neues Modul mit vier zusätzlichen Gleisen für den Umschlag sowie drei vollautomatisierten Krananlagen entstehen; zudem sind fünf Abstellspuren für Container vorgesehen sowie separate Fahr-, Lade- und Rückfahrspuren geplant. Die Investitionssumme beläuft sich auf etwa 148 Millionen Euro und wird sowohl von der Deutschen Bahn als auch vom Bund und der EU finanziert.
„Durch den Ausbau des Terminals in Dornstadt erhöhen wir unsere Verladekapazitäten erheblich und verlegen einen Großteil des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene“, erklärt Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur DB AG. „Dies bedeutet eine Reduzierung um rund 22,4 Millionen Lkw-Kilometer jährlich sowie Einsparungen von etwa 6,8 Millionen Litern Diesel und insgesamt rund 16.790 Tonnen CO2 pro Jahr.“
Umweltfreundliche Lösungen durch innovative Technologien
Der Schienengüterverkehr gilt als einer der umweltfreundlichsten Transportwege für Waren: Er verursacht im Vergleich zum Lkw-Transport bis zu 87 Prozent weniger Treibhausgase pro transportierter Tonne über einen Kilometer hinweg. Neben diesen ökologischen Vorteilen bringt das erweiterte KV-Terminal auch wirtschaftliche Vorteile für die Gemeinde Dornstadt: Fast 50 neue Arbeitsplätze werden geschaffen; insbesondere lokale Industrien profitieren von zuverlässigen Lieferketten.
Allerdings führt dieser Ausbau dazu, dass mehr Züge sowie Lkw nach Dornstadt kommen werden als zuvor gewohnt war; daher setzt die DB gezielte Maßnahmen zur Lärmminderung um sicherzustellen, dass Anwohner nicht unter erhöhtem Geräuschpegel leiden müssen: „Die Krane nutzen Soft-Landing-Technologie – automatisierte Laserscanner regulieren deren Geschwindigkeit beim Absetzen von Containern“, erläutert Andreas Witzel vom Projektteam DB – dies reduziert deutlich den Geräuschpegel beim Verladen.” Zudem plant man eine zusätzliche Anbindung an die Strecke Stuttgart-Ulm in südlicher Richtung zur Verbesserung des Verkehrsflusses.
Einfache Abläufe dank digitaler Systeme
Mithilfe dieses Ausbaus steigen auch Komplexität und Anforderungen an Abläufe vor Ort erheblich an; deshalb soll ein digitales Buchungssystem eingeführt werden: Damit können Lkw-Fahrer feste Zeitfenster reservieren für das Be- oder Entladen ihrer Waren—dies zusammen mit etwa68 Vorstauplätzen soll helfen Rückstaus auf Autobahnen wie A8 zu vermeiden.
Zukünftig sollen auch Prozesse effizienter gestaltet werden: Die drei vollautomatisierten Krane können bei Bedarf zentral gesteuert werden—was nicht nur Koordination verbessert sondern auch Wegezeiten minimiert.
Kollaboration durch Lean-Workshops fördern
Drees & Sommer übernimmt sämtliche Planungs-, Genehmigungs-und Bauphasenkoordination unter Leitung ihres Projektleiters Felix Demuth; sie kümmern sich ebenfalls um Kostenkontrolle sowie Terminüberwachung: „Wir verfolgen einen integrativen Ansatz zur Steuerung aller Prozesse“ so Demuth weiter,“ sodass alle Beteiligten jederzeit Einblick haben in Fortschritte beim Bau.” Daher wurden Lean-Workshops organisiert wo digitale Tools vorgestellt wurden damit Teams diese optimal nutzen können.”
Mit dem Spatenstich ist nun offiziell begonnen worden – Das zweite Modul samt elektronischem Stellwerk soll bis spätestens Ende2028 betriebsbereit sein!
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