Die Energiewende in Deutschland steht vor Herausforderungen, die von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche aufgeworfen werden. Ihre bevorstehende Präsentation eines „Realitätschecks“ könnte sich negativ auf die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern auswirken.
Photovoltaik-Anlagen sind entscheidend für den Klimaschutz in Städten. Die aktuelle Diskussion über Netzentgelte für Solarstromerzeuger und der Vorschlag der Ministerin, Förderungen für neue private Solaranlagen einzustellen, könnten dazu führen, dass viele Dächer ungenutzt bleiben. Dabei ist es wichtig, sowohl kleine als auch große Photovoltaikanlagen auszubauen, um die Klimaziele gemäß dem Pariser Abkommen zu erreichen. In städtischen Gebieten sind die Stromnetze oft gut geeignet und ermöglichen eine unmittelbare Nutzung des erzeugten Solarstroms. Zudem fördern private PV-Anlagen das öffentliche Vertrauen in die Energiewende ohne zusätzliche Flächenversiegelung.
Barbara Metz von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) äußert sich kritisch: „Die Ministerin verfolgt einen falschen Ansatz, indem sie durch unrealistische Berechnungen des zukünftigen Strombedarfs und ungünstige Rahmenbedingungen Dachsolaranlagen weniger attraktiv macht. Sie unterstellt den Eigentümern ein rücksichtsloses Verbrauchsverhalten. Wie sollen Bürger netzdienlich handeln können, wenn ihnen technische Möglichkeiten wie Smart Meter und Energy Sharing verwehrt bleiben? Wir fordern Frau Reiche auf, sich an den baltischen und skandinavischen Ländern zu orientieren – dort liegt die Smart-Meter-Abdeckung bei bis zu 90 Prozent im Vergleich zu Deutschlands mageren 2 Prozent.“
Katja Dörner aus Bonn betont: „PV-Dachanlagen sind ein zentraler Bestandteil der kommunalen Klimaschutzstrategie neben der Wärmeplanung. Sie stärken lokale Wirtschaftskreisläufe und bieten direkte Vorteile für Bürgerinnen und Bürger sowie Entlastungen für kommunale Haushalte.“
Tobias Averbeck aus Bakum ergänzt: „In unserer Gemeinde leben wir bereits aktiv an einer Energiewende mit gemeinschaftlicher Energieversorgung durch Energy Sharing als nächsten Schritt zur Selbstversorgung.“
Katharina Habersbrunner vom Bündnis Bürgerenergie fordert klare Rahmenbedingungen: „Günstiger Solarstrom ist Teil der Lösung! Statt Hürden aufzubauen müssen wir mehr Dach-PV fördern sowie innovative Modelle wie Energy Sharing unterstützen.“
Christian Ofenheusle vom Bundesverband Steckersolar sieht ebenfalls Handlungsbedarf: „Wir beobachten besorgt Angriffe gegen eine bürgernahe Energiewende seitens großer Unternehmen wie E.ON oder RWE; stattdessen sollten wir das volle Potenzial dezentraler Energiequellen nutzen.“
Link:
Einen umfassenden Leitfaden zu PV-Dachanlagen finden Sie hier: https://l.duh.de/p250826
Pressekontakt:
- Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz@duh.de - Katja Dörner, Oberbürgermeisterin Bonn
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04446 8990, t.averbeck@bakum.de - Katharina Habersbrunner, Geschäftsführende Vorständin BBEn
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