In einer Analyse von 22 Klärwerksprojekten in Baden-Württemberg zeigt Pharma Deutschland erneut, dass die Kostenschätzungen des Verbandes VKU nicht als realistisch angesehen werden können.
Pharma Deutschland verstärkt seine Kritik an der mangelhaften Datenlage und den unzureichenden Folgenabschätzungen der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) durch einen neuen Realitätscheck zu den Kosten für den nationalen Ausbau der vierten Reinigungsstufe. In dieser Untersuchung wurden die Kostenschätzungen des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) mit öffentlich zugänglichen Informationen zu 22 realisierten oder geplanten Klärwerken verschiedener Größenordnungen aus Baden-Württemberg, dem Vorreiter beim Ausbau dieser Technologie, verglichen. Die Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass die tatsächlichen Kosten für einen deutschlandweiten Klärwerksausbau erheblich über den Prognosen des VKU liegen. Aus Sicht von Pharma Deutschland belegt dies erneut, dass die Grundlagen der Kommunalabwasserrichtlinie fehlerhaft sind.
Kostenschätzungen des VKU viel zu niedrig
Die ermittelten Baukosten (CAPEX) für die vierte Reinigungsstufe in den untersuchten Projekten wurden mit den Schätzungen aus der VKU/Fichtner-Studie von 2024 verglichen. Bei Projekten mit zwei unterschiedlichen Klärtechniken wurden die jeweiligen VKU-Prognosen addiert.
Der Vergleich offenbart deutlich, dass die Schätzungen des VKU viel zu optimistisch sind. Während laut VKU die CAPEX-Kosten für diese Projekte zwischen 0,4 und 2,6 Euro pro Kubikmeter Abwasser liegen sollten, belaufen sich tatsächlich auf Werte zwischen 0,87 und 5,76 Euro pro Kubikmeter Abwasser. Basierend auf diesen Annahmen würde der Gesamtpreis für alle 22 Klärwerke bei lediglich 125,6 Millionen Euro liegen; jedoch wird ein realistischer Preis von bis zu 341 Millionen Euro erwartet – hauptsächlich bezogen auf Baukosten gemäß verfügbarer Quellen.
Zuverlässige Kostenvorhersagen fehlen
„Die Beispiele aus Baden-Württemberg zeigen klar auf: Die Zahlen des VKU bieten keine verlässliche Grundlage zur realistischen Einschätzung zukünftiger Ausbaukosten der vierten Reinigungsstufe in Deutschland“, erklärt Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender von Pharma Deutschland. „Das Fehlen solider Kostenvorhersagen macht es notwendig abzuwägen und vorerst eine Umsetzung erweiterter Herstellerverantwortung auszusetzen – bis klare finanzielle Rahmenbedingungen festgelegt sind und eine fundierte Folgenabschätzung zur Arzneimittelversorgung in Deutschland vorliegt.“ Zudem sei es wichtig sicherzustellen ,dass zeitnah eine nachvollziehbare sowie realistische Kostenprognose erstellt werde; hier könnte sich das Beispiel an einer gründlicheren Überprüfung durch die Europäische Kommission orientieren.“ so Wieczorek weiter.
Eine Tabelle, welche detaillierte Informationen über die untersuchten Klärwerksprojekte enthält ist hier verlinkt oder kann auf unserer Webseite eingesehen werden. Bereits im November 2024 hatte Pharma Deutschland einen weiteren Realitätscheck, diesmal mit zusätzlichen 25 Projekten durchgeführt.
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