Wolfgang Ischinger, der frühere Botschafter und Vorsitzende des Stiftungsrats der Münchner Sicherheitskonferenz, äußert, dass das Treffen in Washington eine gewisse Rückkehr zur Gemeinsamkeit zwischen den USA und Europa signalisiert. Dennoch sei es nicht gelungen, Fortschritte in Richtung Frieden für die Ukraine zu erzielen. In einem Interview mit phoenix erklärte Ischinger: „Weder in Alaska noch in Washington haben wir einen einzigen konkreten Schritt auf dem Weg vom Krieg zum Frieden gemacht.“ Er betont, dass Russland Zeit schindet. Solange Putin keinen größeren Druck verspürt als derzeit, wird er keinen Anreiz sehen, sich für eine friedliche Lösung zu öffnen. „Wir müssen davon ausgehen, dass Putins maximalistische Ziele bezüglich der Ukraine unverändert bestehen bleiben“, stellte Ischinger klar.
Es gibt nach wie vor zahlreiche ungelöste Streitfragen: „Wir stehen vor einer Vielzahl von sehr komplexen und juristisch umstrittenen Einzelfragen. Niemand sollte ernsthaft glauben, dass ein Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Präsident Putin auch nur eine dieser Fragen klären kann.“ Seiner Meinung nach wäre es notwendig, erfahrene Diplomaten mit einer Verhandlungsmission zu beauftragen, die Lösungen für all diese Probleme ausarbeiten könnten. „Im Gegensatz zu Donald Trumps Beschreibung vor einem halben Jahr befinden wir uns nicht am Ende eines 100-Meter-Rennens; vielmehr stehen wir am Anfang eines Marathons mit Hindernissen – das könnte viel Zeit in Anspruch nehmen.“
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