Für viele Verbraucher ist Nachhaltigkeit mittlerweile ein grundlegendes Kriterium, insbesondere wenn es um Verpackungen geht. Sie wünschen sich umweltfreundliche Alternativen, sind jedoch nicht bereit, Abstriche bei Funktionalität und Hygiene zu machen. Dies stellt für Marken sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar.
- 66 % der Befragten betrachten die Vermeidung von Abfall als entscheidendes Merkmal der Nachhaltigkeit.
- 63 % assoziieren nachhaltige Verpackungen mit einer positiven Wahrnehmung der Marke.
- 54 % zeigen Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungsoptionen – ein Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren.
- Jüngere Konsumenten sind deutlich offener gegenüber nachhaltigen Lösungen als ältere Generationen.
- 74 % unterstützen gesetzliche Regelungen zur Reduzierung von Verpackungsmüll.
- 62 % sind bereit, optische Kompromisse einzugehen – jedoch nicht in Bezug auf Haltbarkeit oder Hygiene.
Konsumenten legen zunehmend Wert auf durchdachte Verpackungslösungen, besonders bei bewussten Kaufentscheidungen. Die Minimierung von Verpackungsmüll hat für 66 Prozent der Befragten höchste Priorität und stellt das wichtigste Kriterium für Nachhaltigkeit dar – dies zeigt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Laut der aktuellen Studie „Sustainable Product Packaging“* des globalen Strategieberatungsunternehmens Simon-Kucher befürworten über 60 Prozent recycelte, recycelbare und biologisch abbaubare Materialien. Im Gegensatz dazu spielen CO₂-Bilanzen für viele Verbraucher eine untergeordnete Rolle. Dr. Daniel Bornemann, Senior Partner bei Simon-Kucher, erklärt: „Verbraucher suchen nach klaren und sichtbaren Lösungen; Müllvermeidung steht dabei im Vordergrund.“
Nachhaltigkeit fördert Vertrauen – sofern sie nachvollziehbar ist
Nachhaltige Verpackung kann das Markenimage erheblich verbessern: 63 Prozent der Umfrageteilnehmer nehmen Marken mit ökologischen Verpackungslösungen positiver wahr. Mark-Daniel Rentschler, Senior Director bei Simon-Kucher, erläutert: „Insbesondere in Produktkategorien mit starkem Markenerlebnis wie Kosmetik oder To-Go-Lebensmitteln können Unternehmen punkten, wenn sie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen sichtbar machen.“ Es sei jedoch wichtig zu betonen: Transparenz ist entscheidend; Konsumenten erwarten klare Informationen über Materialien und deren Umweltauswirkungen – idealerweise durch Labels oder QR-Codes sowie anerkannte Zertifizierungen.“
Zahlungsbereitschaft stagniert – Aufpreis differenziert sich
Aktuell sind nur noch 54 Prozent bereit mehr Geld für nachhaltige Packlösungen auszugeben – ein Rückgang gegenüber den Vorjahren (2021: 81 %, 2022: 72 %, 2023: 62 %, prognostiziert für 2024: 64 %). Der akzeptierte Preisaufschlag liegt derzeit durchschnittlich bei etwa acht Prozent. Besonders jüngere Zielgruppen sowie städtische Haushalte zeigen eine höhere Zahlungsbereitschaft. Stephanie Sparber von Simon-Kucher merkt an: „Nachhaltigkeit wird zunehmend als Erwartungshaltung an Marken formuliert; bezahlt wird sie allerdings nur selektiv.“ Dies erfordert differenzierte Preis- und Sortimentsstrategien insbesondere hinsichtlich jener Gruppen die bereit sind finanziell in nachhaltige Angebote zu investieren.
Form folgt Funktion: Konsumenten zeigen begrenzte Toleranz
Zweiundsechzig Prozent der Befragten akzeptieren optische Veränderungen zugunsten einer nachhaltigeren Gestaltung ihrer Produkte; sobald jedoch die Funktionalität beeinträchtigt wird – beispielsweise bezüglich Haltbarkeit oder Hygiene -, sinkt die Bereitschaft zum Kompromiss drastisch ab. Bornemann ergänzt hierzu:“Die Anforderungen an Packaging müssen sowohl ökologische Aspekte berücksichtigen als auch funktionale Überzeugungskraft besitzen.“
Einstieg in Regulierung trifft auf Zustimmung – erhöht Handlungsdruck
Siebzigvier Prozent unterstützen gesetzliche Vorgaben zur Reduzierung unnötiger Verpackungsmittel gemäß den EU-Vorgaben ab Februar 2025 . Für Unternehmen bedeutet dies konkret , dass es Zeit ist aktiv zu werden . Dr.Bornemann fasst zusammen : „Wer jetzt in innovative , funktionale sowie differenzierende Lösungen investiert , kann sich wertvolle Wettbewerbsvorteile sichern — sowohl ökologisch wie auch ökonomisch —und verringert das Risiko bald ins Hintertreffen geraten.“
*Über die Studie:The representative study “Sustainable Product Packaging” was conducted for the fifth time by Simon-Kucher in collaboration with the market research institute YouGov and surveyed a total of 2 031 consumers across Germany regarding their attitudes towards sustainable packaging solutions and their willingness to pay for them during May 2025 .
Über Simon-Kucher
Simon-Kucher is a global consulting firm with over 2 000 employees operating across more than 30 countries focused on unlocking better growth by optimizing every aspect of business strategy from products and pricing to innovation digitalization marketing and sales having been recognized as world leaders within monetization pricing strategies over nearly four decades .
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