Der bekannte Krypto-Analyst Miles Deutscher erklärte in einem Video vom 10. August, dass Ethereum mit dem jüngsten Ausbruch über die „sehr wichtige Zone um 4.000 USD“ einen strukturell stärkeren Aufwärtstrend eingeleitet habe. Entscheidend sei, dass nicht nur ein Tagesschluss, sondern auch ein Wochenschluss über diesem Bereich erreicht wurde – etwas, das seit November 2021 nicht mehr gelungen war. Für Deutscher ist dies die Bestätigung, dass ETH auf dem Weg zu einem deutlich größeren Lauf ist.
Sein Basisszenario für das Jahresende 2025 liegt bei rund 7.000 USD, mit einem wahrscheinlichen Preiskorridor zwischen 6.000 und 8.000 USD. Die KI-gestützte Modellanalyse beziffert die Chancen für ein Erreichen des alten Allzeithochs bei ~4.700 USD auf rund 75 %, für 5.000 USD auf über 60 % und für 6.000 USD auf etwa 30 %. Werte jenseits von 7.500 USD liegen im einstelligen Prozentbereich, und 10.000 USD noch bei rund 1 % für 2025 – aber mit einer signifikanten Steigerung der Wahrscheinlichkeiten bis 2026. Das von Grok ermittelte Szenario fiel aggressiver aus, mit 10.000 USD als „Base Case“ und einem potenziellen Zyklus-Top zwischen 8.000 und 15.000 USD.
Deutscher definiert klare technische Marken: Ein Bruch über 4.800 USD signalisiere die Aufnahme der Allzeithoch-Jagd, während ein Rückfall unter 3.800 USD das bullische Szenario aus Sicht der Modelle infrage stellen würde. Für sein eigenes Trading zieht er die Invalidation enger – unterhalb von etwa 3.400 USD („Money Noodle“ im Tageschart) wäre die kurzfristige Struktur gefährdet. Solange ETH aber über 4.000 USD bleibe, sei der Weg zum alten Hoch intakt.
Makro- und Kapitalzuflüsse als Treiber
Der Analyst führt die Aufwärtsdynamik auf eine Kombination aus starken Kapitalzuflüssen und klareren regulatorischen Rahmenbedingungen zurück. So seien in den vergangenen 60 Tagen netto rund 17 Mrd. USD in Krypto-ETFs geflossen, davon allein im Juli 11 Mrd. USD – mit deutlicher ETH-Beteiligung. Hinzu komme der erwartete Zugang zu Kryptowährungen über US-Rentenpläne, der nach seiner Einschätzung eine „massive neue Käuferbasis“ erschließen könnte.
Politische Initiativen wie der GENIUS Act hätten zudem die regulatorische Behandlung wichtiger Stablecoins und bestimmter Krypto-Assets präzisiert. Das öffne institutionellen Anlegern den Weg zu renditeorientierten Strategien und zur Tokenisierung von Vermögenswerten – einem Feld, in dem Ethereum die dominierende Plattform ist. Deutscher sieht ETH deshalb als den primären Stellvertreter für Investoren, die von dieser Entwicklung profitieren wollen.
Weitere Indizien für strukturelle Stärke seien das Erreichen neuer Höchststände bei Stablecoin-Beständen, die schnelle Erholung nach Abverkäufen und ein Rückgang der Bitcoin-Dominanz – ein Muster, das in früheren Zyklen häufig den Beginn einer breiteren Altcoin-Rotation mit Ethereum im Zentrum markierte.
Zyklische Dynamik und Ausblick
Deutscher erwartet keinen linearen Anstieg, sondern eine zyklische Abfolge: zunächst Bitcoin-Stärke, dann eine Aufholphase für Ethereum, gefolgt von einer Expansion in kleinere Altcoins mit höherem Beta. Eine zweite größere Aufwärtsphase könnte seiner Einschätzung nach 2026 einsetzen – getrieben von politischen und geldpolitischen Terminen.
Sein Fazit: Die Kombination aus ETF-Zuflüssen, wachsender institutioneller Nachfrage, regulatorischer Klarheit und technischer Bestätigung mache es kurzfristig wie mittelfristig schwer, den ETH-Aufwärtstrend zu stoppen. Die eigentliche FOMO-Phase beginne aber erst, wenn Ethereum in die Preisfindung oberhalb seines bisherigen Allzeithochs von 4.800 USD eintrete.