Die bekannte Elite-Uni Harvard hat im zweiten Quartal eine beträchtliche Bitcoin-Position aufgebaut. Harvard ist aber nicht die einzige „Ivy League“-Universität, die auf Bitcoin setzt. Auch die Brown University kaufte im vergangenen Quartal Bitcoin-Spot-ETFs.
Harvards Einstieg in Bitcoin
Aus dem gestern gemeldeten 13F-Filing für das zweite Quartal geht hervor, dass Harvard zum Stichtag des 30. Juni 1.906.000 Anteile des Bitcoin-Spot-ETFs von BlackRock (IBIT) im Gegenwert von mehr als 116 Millionen US-Dollar gehalten hat.
Das 13F-Filing von Harvard für Q2 2025
Es ist das erste Quartal, in dem Harvard eine Position in Bitcoin-Spot-ETFs ausweist. Der Einstiegskurs geht aus den obligatorischen 13F-Filings, die institutionelle Investoren mit mehr als 100 Millionen US-Dollar an verwalteten Wertpapieren einreichen müssen, nicht hervor.
Harvards öffentliches Portfolio zum 30. Juni – Quelle: The Harvard Crimson
In dem öffentlichen einsehbaren Teil des Harvard-Portfolios, das mehr als 1 Milliarde US-Dollar an Wertpapieren beinhaltet, entfallen rund 8 Prozent auf Bitcoin. Harvard hält sogar mehr Bitcoin als Gold.
Da der Bitcoin-Kurs seit dem Ende des zweiten Quartals weiter gestiegen ist, sind die 1.906.000 IBIT-Anteile von Harvard inzwischen rund 10 Millionen US-Dollar mehr wert.
Trotzdem machen die in 13F-Filings gemeldeten direkten Beteiligungen nur einen kleinen Teil des mehr als 50 Milliarden US-Dollar schweren Stiftungsvermögens aus.
Ob Harvard im dritten Quartal weiter nachlegt, wird sich spätestens Mitte Oktober zeigen.
Elite-Unis setzen auf Bitcoin
Harvard ist nicht die einzige Universität der „Ivy League“, die Bitcoin hält. Die Brown University wies erstmals im ersten Quartal dieses Jahres eine 5 Millionen US-Dollar schwere Bitcoin-Position aus. Im zweiten Quartal vergrößerte die Elite-Uni den IBIT-Bestand von 105.000 auf 212.500 Anteile, die zum 30. Juni mehr als 13 Millionen US-Dollar wert waren.
13F-Filing der Brown University für Q1 2025
13F-Filing der Brown University für Q2 2025
Bloomberg-ETF-Experte Eric Balchunas kommentierte die Meldungen, indem er darauf aufmerksam machte, dass Harvard mit dieser Position derzeit der 29.-größte Halter von IBIT ist. Außerdem seien diese Positionen besonders, da Stiftungen generell eher selten ETFs kaufen würden.
Harvard und Brown haben IBIT gekauft. Harvards Position ist auch ziemlich groß – der 29. größte IBIT-Halter von 1.300 Haltern. Meiner Meinung nach sind Stiftungen die am schwierigsten zu gewinnenden Institutionen; sie greifen selten zu ETFs.
Eric Balchunas, Bloomberg-ETF-Experte
Die Emory University wurde im dritten Quartal vergangenen Jahres zur ersten Universität, deren Stiftung in Bitcoin investiert hat. Damit war es erstmals der Fall, dass Institutionen jeder Art Bitcoin-Spot-ETFs hielten – von Versicherern über Pensions- und Hedgefonds bis hin zu Stiftungen.
Dass renommierte Universitäten auf Bitcoin setzen, könnte dazu führen, dass die immer noch weitverbreitete Annahme, hauptsächlich ungebildete und naive Kleinanleger würden Bitcoin halten, zunehmend hinterfragt wird.
BTC-ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit
Bitcoin-Spot-ETFs machen die Anlageklasse zugänglicher für Investoren – insbesondere die, institutioneller Art. Stiftungen oder Pensionsfonds können dank der Investmentvehikel von BlackRock und Co. über die ihnen bekannten Strukturen Bitcoin kaufen – ohne sich um die Selbstverwahrung zu kümmern oder einer Krypto-Börse zu vertrauen.
Seit der Zulassung im Januar 2024 konnten die US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs 54,4 Milliarden US-Dollar an kumulierten Nettozuflüssen verzeichnen – knapp 20 Milliarden davon allein in diesem Jahr.
Die Anlageprodukte halten inzwischen rund 1,3 Millionen BTC im Gegenwert von 150 Milliarden US-Dollar. Auf BlackRocks IBIT entfällt mehr als die Hälfte dieses Kapitals.
Diese phänomenalen Zahlen wurden erreicht, obwohl einige große Finanzhäuser ihren Kunden noch immer den Zugang zu den ETFs über ihre Plattform verwehren.
Auf diesen Missstand machte jüngst noch einmal David Sacks, der KI- und Krypto-Zar der USA, in einem Post auf der Plattform 𝕏 aufmerksam.
Kumulierte Nettozuflüsse in die US-Bitcoin-Spot-ETFs – Quelle: Farside Investors
Warum verbieten oder beschränken führende Banken nach wie vor den Zugang zu Bitcoin-ETFs auf ihren Vermögensverwaltungsplattformen? Ist dies der letzte Überrest des „De-bankings“?
David Sacks, KI- und Krypto-Zar der USA
Die Adoption von Bitcoin lässt sich durch die Restriktionen von Vanguard und Co. nur kaum bremsen, wie der Einstieg von immer mehr Institutionen zeigt.
Bis zum 14. August müssen die 13F-Filings für das zweite Quartal eingereicht werden. Hierbei dürfte unter anderem spannend zu beobachten sein, ob Mubadala Investments, ein Staatsfonds von Abu Dhabi, die Bitcoin-Position – wie im ersten Quartal – weiter ausgebaut hat, oder ob noch andere „Ivy League“-Universitäten auf Bitcoin setzen.