Vor einiger Zeit setzte sich Cem Özdemir für das Gesetz zur Regulierung von Werbung für Kinderlebensmittel (KLWG) ein. Ziel war es, die Werbung für ungesunde Nahrungsmittel an Kinder unter 14 Jahren zu reduzieren. Bis heute hat sich jedoch keine entsprechende Regelung durchgesetzt, was vor allem auf den starken Einfluss von Lobbygruppen auf die Politik zurückzuführen ist. Dies berichtet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ in seiner neuesten Ausgabe.
„Wo Geld fließt, entstehen Abhängigkeiten“, erklärt Kathrin Anhold von LobbyControl. Diese gemeinnützige Organisation beobachtet und analysiert den Einfluss auf politische Entscheidungen. Ein Beispiel hierfür ist die Zuckersteuer, die auch von der Weltgesundheitsorganisation unterstützt wird – neben anderen Werbeeinschränkungen. In Mexiko führte diese Steuer zu einem Rückgang des Softdrink-Konsums, während Hersteller in Großbritannien den Zuckergehalt ihrer Produkte verringerten.
Studien mit Interessenbindung sind nicht aussagekräftig
Die Industrie nutzt auch Auftragsstudien, um ihre Glaubwürdigkeit zu stärken. Sie finanziert Forschungsprojekte mit spezifischen Fragestellungen – ein Risiko für die Unabhängigkeit der Wissenschaft, warnt Anhold. „Insbesondere junge oder befristet angestellte Forscher denken zweimal nach über das, was sie veröffentlichen wollen, wenn es im Widerspruch zu den Interessen ihrer Geldgeber steht“, sagt sie weiter. Das erklärt auch, warum Studien aus der Zuckerindustrie oft andere Ergebnisse liefern als unabhängige Forschungen.
Anhold fordert Maßnahmen zur Eindämmung des wirtschaftlichen Einflusses auf politische Entscheidungen und betont dabei besonders die Notwendigkeit einer Einschränkung von Parteispenden: „Das stellt das größte Risiko für eine Beeinflussung der Politik dar.“
Nähere Informationen zum Thema „Übergewicht“ finden Sie unter www.a-u.de/ueber-gewicht.
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