- Über 40 in den USA tätige Banken wollen die Genehmigung des Antrags von Ripple auf eine Banklizenz verhindern, weil sie starke Konkurrenz befürchten – zu Recht.
- Der direkte Zentralbankzugang von Ripple könnte viele TradFi-Banken außen vor lassen, und sie würden vermutlich erheblich an Marktanteil verlieren.
Eine Gruppe von 42 Banken in den USA will die Genehmigung des Antrags von Ripple auf eine nationale Banklizenz verhindern. Die Gruppe wird vertreten durch das BPI (Bank Policy Institute), eine Lobbyorganisation, in der die größten US-Banken Mitglieder sind.
Mit Banklizenz hätte Ripple direkten Zugang zur Federal Reserve Bank und würde regulierte Bankdienstleistungen anbieten, ohne auf Vermittler angewiesen zu sein. Das wäre eine neue Konkurrenz, die die traditionellen Banken, die den Kuchen bisher unter sich aufteilen, offenbar unter allen Umständen verhindern wollen.
BREEEEEAAAAKING
42 U.S. BANKS JUST TRIED TO BLOCK #RIPPLE’S BANK LICENSE
They see what’s coming…#Ripple’s $RLUSD, direct Fed access, and $XRP based services are shaking the system.
THE LEGACY GUARD IS PANICKING.
THE FUTURE IS ON CHAIN. pic.twitter.com/ucWWKSHv5D— XRP Update (@XrpUdate) August 5, 2025
Es geht im wesentlichen um die Frage, wer die Zahlungsinfrastruktur kontrolliert. Der Vorstoß von Ripple, Blockchains in das regulierte Finanzwesen zu integrieren, einschließlich der Einführung des Stablecoins RLUSD und der Dienstleistungen rund um die Brückenwährung XRP, haben die Branche alarmiert. Der Grund liegt auf der Hand:
Die Banklizenz würde Ripple in die Lage versetzen, bei der Zahlungsabwicklung und -Verwahrung unabhängig zu agieren, wodurch die traditionellen Clearingbanken überflüssig würden.
Führende US-Banken äußern Bedenken bezüglich der Regulierung
Zu den Banken, die das BPI vertritt, gehören JPMorgan Chase, Wells Fargo, die Bank of America, die Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Diese sechs Großbanken kontrollieren einen Löwenanteil der Bankgeschäfte in den USA. Ihre verblüffende Einigkeit in dieser Sache signalisiert die an Panik grenzende Sorge, dass die Konkurrenz von Ripple gegen das staatlich regulierte Banken-Oligopol dessen Gewinne erheblich schmälern könnte.
Zu den anderen großen Institutionen, die sich gegen die Ripple-Lizenz sträuben, gehören die TD Bank, PNC Financial Services, Capital One, U.S. Bancorp, Truist Financial, Charles Schwab und BNY Mellon. Das zeigt, dass der Widerstand nicht nur von Investmentbanken kommt, sondern von Geschäftsbanken, die das Privatkundengeschäft, Vermögensverwaltung und Verbraucherfinanzierung abwickeln.
Darüber hinaus sind internationale Banken mit Niederlassungen in den USA, wie die britische HSBC (Hongkong Shanghai Banking Corporation), die Royal Bank of Canada, die BMO Financial Group, sowie Barclays und die Santander Bank ebenfalls Mitglieder des BPI. Offenbar befürchtet man weitreichende Auswirkungen der Ambitionen von Ripple auf die internationalen Finanzströme und Korrespondenzbank-Beziehungen.
Blockchain-Integration und Widerstand im Finanzsektor
Das Vorhaben von Ripple, selbst zur Bank zu werden, signalisiert einen wachsenden Trend von Blockchain-Firmen, die sich in Richtung einer direkten Beteiligung am regulierten Finanzwesen bewegen. Danklizenzen würden es ihnen erlauben, regulierte Finanzprodukte auszugeben, Kundeneinlagen zu verwalten und Dienstleistungen mit der Sicherheit von Blockchains anzubieten.
Kritiker argumentieren, dass ein solcher Schritt zu regulatorischer Unsicherheit führe und etablierte Risikokontrollen untergräbt.
Die etablierten Banken befürchten zu Recht, dass Ripple mit seinem direkten Zugang zur Fed Zahlungsabwicklungen in Echtzeit ohne Umweg über herkömmliche Systeme durchführen würde. Dadurch würden sie Marktanteile verlieren, denn der Kuchen würde zulasten der TradFi-Banken neu verteilt.
Zwar haben weder das BPI noch seine Mitgliedsbanken das öffentlich geäußert – sie reden lieber von regulatorischen Bedenken – doch der perfekt koordinierte Widerstand deutet darauf hin, dass man sich die neue Ripple-Konkurrenz schlicht vom Hals halten will.
Ripple hüllt sich derweil in Schweigen, auch dazu, wann man mit einer Entscheidung über den Antrag rechnet.