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Wirtschaftskrise erreicht Akademiker – Hochschul-Absolventen finden in Sachsen-Anhalt weniger Jobs

by Mitteldeutsche Zeitung
Dezember 1, 2025
in 45
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Ein Studium galt lange als Garant für eine sichere Zukunft – doch immer mehr Akademiker finden in Sachsen-Anhalt keinen Job. Im Oktober waren im Bundesland rund 5.700 von ihnen arbeitslos – fünf Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr und knapp 52 Prozent mehr als 2021. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe). Zudem stieg die Arbeitslosigkeit deutlich stärker als in allen anderen Bildungsgruppen. „Die Arbeitslosenzahl unter Akademikern hat überdurchschnittlich zugenommen“, sagt Markus Behrens, Chef der Landesarbeitsagentur. „Die Entwicklung illustriert, dass die gegenwärtige wirtschaftliche Schwäche das Segment der Hochqualifizierten überdurchschnittlich belastet.“ Die Zahl offener Stellen gehe zurück, Firmen bevorzugten Bewerber mit Berufserfahrung, „der Konkurrenzdruck insbesondere für Berufseinsteiger“ steige.

Im Jahresschnitt betrug die Arbeitslosenquote 2024 bei Akademikern in Sachsen-Anhalt 3,2 Prozent (2021: 2,6 Prozent, Deutschland: 2,9 Prozent). Verglichen mit anderen Berufsgruppen ist das noch immer ein Spitzenwert, doch der Trend ist ein Warnsignal. Die statistisch definierte „Vollbeschäftigung“ an der Drei-Prozent-Grenze wackelt nun auch bei Hochschulabsolventen. Die Zahlen seien ein Hinweis darauf, „dass es sich nicht um eine Konjunkturschwäche handelt, sondern um eine Krise“, sagt Simon Janssen vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Aufgrund der unsicheren Lage wollen Unternehmen nicht investieren, viele sind nervös und stellen keine neuen Mitarbeiter ein.“ Die Lage sei branchenspezifisch. In den Bereichen Ingenieurwesen und IT hätten es „junge Akademiker schwerer als früher, einen Job zu finden“. Das betreffe vor allem die Automobilindustrie, kleine und mittelständische Zuliefererfirmen, die Stellen streichen. Im Bereich Medizin und Bildung herrsche dagegen Fachkräftemangel, viele Stellen sind staatlich finanziert.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Lisa Garn
Telefon: 0345 565 4300
lisa.garn@mz.de

Tags: Wirtschaft
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