Die neuesten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) für November verdeutlichen ein starkes Wachstum bei batterieelektrischen Fahrzeugen. Allerdings bewertet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) diesen Anstieg weniger als Zeichen einer lebhaften Marktentwicklung, sondern vielmehr als Folge anhaltend hoher Eigenzulassungen durch Hersteller und Händler.
ZDK-Präsident Thomas Peckruhn kommentiert: „Der vermeintliche Aufschwung der Elektromobilität basiert auf unsicheren Grundlagen. Ein großer Anteil der neu zugelassenen E-Autos verbleibt zunächst auf den Werks- und Händlerflächen. Die tatsächlichen Neuzulassungen von Privat- und Geschäftskunden erreichen noch nicht das Niveau des Jahres 2023.“
Statistisch betrachtet zeigt sich die Elektromobilität in diesem Jahr mit deutlichem Rückenwind: Im November wurden laut KBA 55.741 vollelektrische Pkw (BEV) neu zugelassen – ein beeindruckendes Plus von 58,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies stellt den stärksten Zuwachs eines Monats im Jahr 2025 sowie den zweithöchsten Wert an BEV-Neuzulassungen innerhalb der letzten drei Jahre dar. Auch die Zulassungszahlen für teilelektrische Fahrzeuge entwickelten sich positiv: Hybridmodelle legten um 9,3 Prozent auf 103.349 Einheiten zu, während Plug-in-Hybride (PHEV) mit einem Anstieg von 57,4 Prozent auf 32.433 Fahrzeuge ebenfalls deutlich zulegten.
Dennoch bleibt die Nachfrage seitens privater und gewerblicher Kunden weiterhin verhalten und entspricht keineswegs dem dynamischen Wachstum, das ein stabiler Automobilmarkt benötigt.
Vor diesem Hintergrund setzt der ZDK große Hoffnungen in die kürzlich angekündigten politischen Fördermaßnahmen zur Unterstützung der Elektromobilität speziell für Haushalte mit einem Einkommen bis zu 80.000 Euro. Diese Maßnahmen sollen voraussichtlich ab Januar 2026 greifen und könnten einen wichtigen Impuls geben, um private Käufer wieder stärker für Elektrofahrzeuge zu begeistern. Das Kfz-Gewerbe rechnet jedoch damit, dass eine spürbare Nachfrageerstarkung erst im kommenden Jahr einsetzen wird.
Peckruhn betont weiter: „Die schwarz-rote Regierungskoalition korrigiert damit einen schwerwiegenden Fehler der vorherigen Ampelregierung, deren Auslaufen grüner Förderprogramme in den letzten zwei Jahren die Nachfrage nach Elektroautos erheblich gebremst hat.“ Trotz eines leichten Aufwärtstrends gegen Ende des Jahres sieht er noch großes ungenutztes Potenzial: „Wir hätten bereits dieses Jahr mühelos rund 750.000 batterieelektrische Neufahrzeuge zulassen können – aktuell fehlen uns über fünfzig Prozent Wachstumspotenzial bei der Elektromobilität.“
Trotz eines moderaten Zuwachses von 2,5 Prozent im November liegt das Gesamtvolumen des Pkw-Marktes nach elf Monaten mit insgesamt etwa 2,61 Millionen Neuzulassungen nur geringfügig über dem Vorjahreswert (+0,7 %). Für Peckruhn ist dies enttäuschend: „Ein kleines Plus kann nicht darüber hinwegtäuschen – Deutschlands Automarkt befindet sich weiterhin in einer Krisenphase“, fasst er zusammen.
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