Erstmals umfassende deutsche Studie zu Wechseljahren bei Führungskräften:
Unternehmen profitieren von offener Kommunikation und gezielten Unterstützungsprogrammen
Die gesundheitlichen Herausforderungen der Wechseljahre verursachen in deutschen Unternehmen jährlich enorme Kosten. Die erste deutsche Untersuchung mit dem Titel „Wechseljahre und Leadership“, initiiert vom Verein Healthcare Frauen e.V. (HCF), zeigt deutlich: Über die Hälfte der weiblichen Führungskräfte erlebt diese Lebensphase als sowohl körperlich als auch psychisch belastend. Dies führt für Unternehmen zu Produktivitätsverlusten, Wissensabfluss und höheren Ausgaben für Neueinstellungen – gleichzeitig eröffnen sich große Chancen durch eine offene Unternehmenskultur.
Milliardenschwere Folgen durch mangelnde Offenheit
Laut der Studie berichten 51,9 % der befragten Frauen von deutlichen Leistungseinbußen während der Wechseljahre, 38,8 % reduzierten ihre Arbeitszeit oder wechselten sogar ihre Position. Nach Daten der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin belaufen sich die daraus resultierenden wirtschaftlichen Einbußen auf etwa 9 Milliarden Euro jährlich. Weltweit werden Produktivitätsverluste im Zusammenhang mit den Wechseljahren auf über 150 Milliarden US-Dollar geschätzt (Mayo Clinic, 2023).
„Wenn Unternehmen das Thema Wechseljahre offen ansprechen und konkrete Hilfsangebote bereitstellen, sichern sie nicht nur engagierte Mitarbeiterinnen, sondern senken auch spürbar ihre Kosten“, erklärt Prof. Dr. Susanne Eble, Leiterin der Studie und Mitglied im Beirat von HCF – einem führenden Netzwerk weiblicher Führungspersönlichkeiten im Gesundheitswesen.
Einstellung ändern: Von Risiko zur wertvollen Ressource
Mitarbeiterinnen in den Wechseljahren verfügen über hohe Qualifikationen sowie umfangreiche Erfahrung und besetzen häufig Schlüsselpositionen in ihren Firmen. Ein vorzeitiger Austritt oder stagnierende Karrieren führen nicht nur zum Verlust wichtigen Know-hows sondern verursachen zudem erhebliche Aufwendungen bei Rekrutierung und Einarbeitung neuer Fachkräfte. Erfolgreiche Beispiele aus Großbritannien sowie den USA – unter anderem bei Vodafone oder Diageo – zeigen eindrucksvoll: Spezifische Unterstützungsprogramme rund um die Menopause steigern nachhaltig Produktivität sowie Mitarbeiterbindung.„Deutschland muss hier dringend nachziehen; wir von Healthcare Frauen setzen uns deshalb intensiv dafür ein, das Tabu um die Wechseljahre politisch wie gesellschaftlich aufzubrechen“, so Cornelia Wanke, Vorstandsvorsitzende des Vereins.
Konkret handeln: Was Firmen jetzt tun sollten
- Ehrliche Kommunikation & Schulungen für Führungskräfte
- Anpassbare Arbeitszeiten & Möglichkeiten zum Homeoffice
- Spezielle Gesundheitsangebote zur Unterstützung betroffener Mitarbeiterinnen
- Kultur des Respekts fördern & Wissen bewahren
Detaillierte Ergebnisse sind im vollständigen Studienbericht verfügbar:
www.healthcare-frauen.de/projekte/womeninchange
Ankündigung Online-Event zum Startkampagne „I am a Women in Change“
Am 2.Oktober beginnt die neue Initiative „I am a Women in Change“. Das digitale Auftakt-Event (Dauer ca. 60 Minuten) umfasst neben einer Präsentation der Studienergebnisse Praxisberichte renommierter Unternehmen wie Vodafone oder Gedeon Richter sowie eine interaktive Diskussionsrunde. Eingeladen sind alle Interessierten aus Wirtschaft, Personalführung sowie HR-Management zur Teilnahme mit Impulsen für eigene Unternehmensstrategien.
