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Ursachen von Autounfällen: Ältere Fahrer ignorieren oft die Vorfahrt, während jüngere häufig zu schnell unterwegs sind

by Statistisches Bundesamt
Dezember 16, 2025
in 40
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Altersabhängige Unterschiede im Fehlverhalten von Autofahrenden deutlich erkennbar

Ältere Fahrerinnen und Fahrer sind 2024, bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil, seltener in Unfälle verwickelt als jüngere Verkehrsteilnehmende

Unfallfolgen bei älteren Autofahrenden zeigen sich oft gravierender

Die Ursachen für Autounfälle variieren stark je nach Altersgruppe. Im Jahr 2024 wurde Fahrern ab 65 Jahren bei Unfällen mit Personenschaden am häufigsten vorgeworfen, Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie beim An- und Wegfahren begangen zu haben – dies machte 22,0 % aller gemeldeten Fehlverhalten dieser Altersklasse aus. Ebenso häufig war das Missachten der Vorfahrt anderer Fahrzeuge (20,9 %). Demgegenüber wurden junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren vor allem wegen unangepasster Geschwindigkeit (19,7 %) sowie unzureichendem Abstand (19,2 %) verantwortlich gemacht. Bei den mittleren Altersgruppen von 25 bis 64 Jahren dominierte ebenfalls fehlerhaftes Abbiegen oder Wenden mit einem Anteil von 20,5 %, gefolgt von Vorfahrtsfehlern mit knapp unter 18 %. Insgesamt wurden rund 209.000 Fälle fehlerhaften Verhaltens bei Unfällen mit Personenschaden registriert; dabei können mehrere Ursachen gleichzeitig eine Rolle spielen.

Neben dem Fahrverhalten spielt auch die eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit eine wichtige Rolle als Unfallursache – hier zeigen sich altersbedingte Unterschiede besonders deutlich: Alkoholeinfluss führte bei jungen Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren in etwa jedem dreißigsten Unfall (3,5 %) zum Unfallgeschehen bei; ähnlich verhielt es sich in der Gruppe der Erwachsenen zwischen 25 und 64 Jahren (3,9 %). Ältere Fahrer ab einem Alter von mindestens 65 Jahren waren hingegen nur zu einem Prozent aufgrund alkoholbedingter Beeinträchtigung beteiligt. Stattdessen waren körperliche oder geistige Einschränkungen wie plötzliche Krankheitssymptome oder motorische Defizite für fast fünf Prozent der Unfälle dieser Gruppe verantwortlich (4,8 %), während diese Faktoren für jüngere kaum ins Gewicht fallen.

Im gesamten Jahr waren etwa insgesamt rund 312.000 Autofahrerinnen und -fahrer an Verkehrsunfällen mit Personenschäden beteiligt: davon zählten circa 45.000 zur jungen Altersgruppe zwischen 18 bis 24 Jahre; etwa 205.000 gehörten zur mittleren Gruppe im Alter von 25 bis 64 Jahre; ungefähr 48.000 Personen waren mindestens älter als 65 Jahre alt gewesen.

Ältere Kraftfahrende sind trotz ihres Bevölkerungsanteils vergleichsweise selten in Unfälle involviert

Blickt man auf die Relation zum Anteil an der Gesamtbevölkerung zeigt sich: Ältere Menschen über 65 Jahre sind seltener an Autounfällen beteiligt als ihre jüngeren Mitmenschen – so lag ihr Anteil unter allen verunfallten Fahrzeugführern im Jahr 2024 lediglich bei 16 %, obwohl sie insgesamt einen Bevölkerungsanteil von knapp 23 % stellen.

Dagegen ist das Verhältnis junger Erwachsener umgekehrt: Sie machten zwar nur gut sieben Prozent der Bevölkerung aus aber hatten einen höheren Anteil an den Unfallzahlen mit knapp fünfzehn Prozent.

Zudem entfielen fast zwei Drittel aller verunfallten Fahrzeugführer auf die mittlere Altersgruppe zwischen 25 bis 64 Jahre – ein Wert deutlich über ihrem Bevölkerungsanteil von etwas mehr als fünfzig Prozent liegt.
Diese geringere Beteiligung älterer Menschen wird auch damit erklärt werden können dass viele Senioren nicht mehr regelmäßig pendeln müssen und somit weniger Zeit hinter dem Steuer verbringen.

Sowohl ältere wie sehr junge Autofahrer tragen häufiger Hauptschuld an Unfällen

Laut Auswertung wurde Personen ab einem Alter von mindestens 65 jährlich in mehr als zwei Dritteln aller Fälle einer Kollision hauptsächlich die Schuld zugesprochen (68 %). Bei jungen Fahrern lag dieser Wert ebenfalls hoch: Rund zwei Drittel wurden dort zum Hauptverursacher gezählt (66 %). Die mittlere Generation dagegen hatte einen geringeren Anteil primärer Verantwortlichkeit für Crashs – nur etwas über die Hälfte trug hier direkt Schuld am Geschehen.

Tödliche Folgen betreffen besonders ältere Verkehrsteilnehmer stark

Im Straßenverkehr des Jahres 2024 ereigneten sich insgesamt rund 176 400 Autounfälle mit Verletzten oder Toten.
Dabei starben insgesamt 1 165 Menschen durch solche Ereignisse; weitere 18 800 erlitten schwere Verletzungen.
Von den Todesopfern gehörten 181 zur jungen Kategorie zwischen 18–24 Jahren,
511 fielen in das Segment 25–64 Jahre,
und immerhin 434 zählten zu den Senioren ab mindestens 65 Lebensjahren.

Ältere Personen erfahren tendenziell schwerwiegendere Folgen nach Kollisionen:
Sie machen zwar nur gut zwölf Prozent aller Verunfallten aus,
, jedoch steigt ihr Anteil unter Schwerverletzten auf über zwanzig Prozent
, während sie fast vierzig Prozent aller tödlich Verunglückten repräsentieren.

Anmerkungen zur Methodik:

Die zugrundeliegenden Daten basieren auf Fortschreibungen des deutschen Bevölkerungsstandes per Zensus aus dem Jahr 2022 jeweils zum Stichtag Ende Dezember 2024.
Ausführlichere methodische Informationen finden Interessierte im Qualitätsbericht zur Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes.

Nähere Informationen:

Detaillierte Zahlen & Analysen finden Sie u.a.in den Statistischen Berichten „Verkehrsunfälle Zeitreihe“ sowie „Jahr 2024“, außerdem stehen Tabellen & Grafiken online bereit unter www.destatis.de/themen/verkehrsunfaelle .

Diese Pressemitteilung inklusive ergänzender Details & Links ist abrufbar unter www.destatis.de/pressemitteilungen .

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Kontaktinformationen:
Straßenverkehrsunfälle
Telefon:+49-611-75-4852
www.destatis.de/kontakt
 

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon:+49-611-75-3444

Tags: BehördenStatistikWirtschaft
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