28 Prozent der potenziellen Gründerinnen und Gründer in Deutschland empfinden aktuell keine Hindernisse bei der Unternehmensgründung. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem das Streben nach Selbstbestimmung, die Umsetzung eigener Ideen sowie die persönliche Verwirklichung. Dennoch dominieren strukturelle Barrieren wie Bürokratie, unklare Regelungen und finanzielle Risiken den Gründungsprozess. Ängste spielen hingegen kaum eine Rolle.
Eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag von e-Residency of Estonia zeichnet trotz wirtschaftlicher Zurückhaltung, hoher Zinsen und niedriger Gründungszahlen ein überraschend optimistisches Bild: Der Unternehmergeist in Deutschland bleibt lebendig. Fast ein Drittel (28 Prozent) der Interessierten sieht derzeit keine nennenswerten Hürden für eine Firmengründung – ein bemerkenswert hoher Wert angesichts der aktuellen Wirtschaftslage.
Gleichzeitig geben viele Befragte an, dass vor allem strukturelle Faktoren sie bisher vom Gründen abgehalten haben. Für 27,2 Prozent ist die Bürokratie das größte Hindernis, gefolgt von finanziellen Risiken (19,3 Prozent) sowie fehlendem Startkapital (18,3 Prozent). Persönliche Gründe wie Angst vor Misserfolg (5,9 Prozent) oder mangelnde Unterstützung aus dem Umfeld (vier Prozent) sind dagegen eher untergeordnet.
Selbstbestimmung wichtiger als Status oder Einkommen
Die Umfrage zeigt außerdem deutlich: 44,1 Prozent streben primär nach selbstbestimmtem Arbeiten; 37,5 Prozent möchten ihre eigenen Ideen verwirklichen; und 30 Prozent suchen berufliche Selbstverwirklichung. Motive wie gesellschaftlicher Status oder höheres Einkommen treten dabei klar in den Hintergrund – was gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine interessante Erkenntnis darstellt.
Mats Kuuskemaa, Country Director Germany bei e-Residency erklärt dazu: „Der Gründergeist in Deutschland ist weiterhin stark ausgeprägt. Viele Menschen wollen eigenständig arbeiten und Verantwortung übernehmen – trotz widriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sollte diese Motivation nicht unterschätzt werden.“
Er ergänzt: „Gleichzeitig zeigen sich deutliche äußere Hemmnisse auf dem Weg zur Selbstständigkeit: bürokratische Abläufe, unklare Vorschriften sowie erschwerte Finanzierungszugänge bremsen viele ab – obwohl ausreichend Wille vorhanden ist. Andere Länder demonstrieren bereits erfolgreich Modelle für gründungserleichternde Strukturen. Wenn wir diese Impulse aufnehmen würden, könnte viel vom vorhandenen Potenzial schneller realisiert werden.“
Digitalisierung als Schlüssel zu besseren Bedingungen
Die Ergebnisse fügen sich nahtlos in die laufende Diskussion um Standortfaktoren Deutschlands ein: Fachkräftemangel ebenso wie geringe Gründungsquoten und komplexe Verwaltungsprozesse gelten als Wachstumsbremsen.
Dabei könnten digitale Verwaltungsangebote zahlreiche dieser strukturellen Hürden abbauen helfen. Estland dient seit Jahren als Vorbild mit seiner vollständig digitalisierten Verwaltungspraxis zur Beschleunigung von Unternehmensgründungen bei gleichzeitig niedrigeren Zugangshürden weltweit durch Programme wie e-Residency – unabhängig vom Aufenthaltsort der Gründerinnen und Gründer.
Zur Studie
Civey befragte im Zeitraum vom 25. November bis zum 7. Dezember 2025 online insgesamt 2.000 gründungsinteressierte Personen im Auftrag von e-Residency of Estonia; die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem statistischen Fehler von ±4,7 % beim Gesamtergebnis.
Pressekontakt & Ansprechpartner:
Einen vertiefenden Austausch bieten Liina Vahtras (Managing Director) sowie Mats Kuuskemaa (Country Director DACH + PL) gern an.
Agentur Frau Wenk +++ GmbH
Telefon: +49 151 18928835
E-Mail: e-Residency@frauwenk.de
Bilder & Grafiken:
- E-Residency Logo
- Porträt Mats Kuuskemaa (Foto Mirjam Hagen)
- Grafik zu Hoffnungen potenzieller Gründer:innen
- Grafik zu Hemmnissen potenzieller Gründer:innen
Über das Programm e-Residency:
Anfang Ende 2014 wurde Estlands digitales E-Staatsbürgerprogramm ins Leben gerufen mit dem Ziel ausländischen Staatsangehörigen einen sicheren Zugang zu elektronischen Behördendiensten des Landes zu ermöglichen sowie grenzüberschreitendes Unternehmertum aktiv zu fördern und staatliche Einnahmen auszubauen.
Für Unternehmer bedeutet dies insbesondere die Möglichkeit einer Fernverwaltung eines estnischen Unternehmens ohne physischen Aufenthalt im Land.
Seit Programmstart erhielten über 133 000 Personen aus mehr als 185 Ländern den Status eines E-residents; daraus entstanden rund 39 000 Firmen.
In Deutschland zählen aktuell über 8 200 E-residents fast 3 000 gegründete Unternehmen via dieses digitalen Zugangsweg.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.e-resident.gov.ee/de/.
