Der Sportwettenanbieter Bet3000 sieht sich derzeit gezwungen, sein Online-Angebot vorübergehend einzustellen, was Hunderttausende Kunden betrifft. Das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt entschied jüngst im Rechtsstreit zwischen Bet3000 und der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), dass die über 160 Filialen in Deutschland zwar weiterhin geöffnet bleiben dürfen, die Online-Plattform jedoch offline gehen muss. Um seinen Bestandskunden ab 2026 wieder eine digitale Wettmöglichkeit zu bieten, arbeitet Bet3000 aktuell an verschiedenen Partnerschaften und Kooperationsmodellen. Aus Sicht des Unternehmens verdeutlicht dieser Fall erneut den dringenden Bedarf an einem intensiveren Dialog zwischen Regulierungsbehörde und Anbietern angesichts der komplexen Anforderungen des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021).
Vor Inkrafttreten des GlüStV im Jahr 2021 war der deutsche Sportwettenmarkt zwar nicht völlig unreguliert, doch sowohl nationale als auch europäische Gesetzgebungen wiesen erhebliche Lücken auf. Private Anbieter waren zugelassen, allerdings gab es zahlreiche Ausnahmen und rechtliche Grauzonen mit entsprechendem Missbrauchspotenzial. Mit dem Abschluss des Staatsvertrags wurde die GGL ins Leben gerufen – eine Behörde zur Regulierung eines legalen Sportwettmarktes in Deutschland. Sie entwickelte technische Vorgaben für Datensicherheit, Suchtprävention sowie Jugendschutz, welche von den Anbietern verpflichtend umgesetzt werden müssen; Einfluss auf deren konkrete Gestaltung hatten diese jedoch kaum. Rouven Stoehr, COO bei IBA Entertainment Ltd., betont daher: „Seit 2021 zeigt sich deutliches Verbesserungspotenzial – gerade weil solch komplexe technische Systeme nicht von Anfang an alle möglichen Szenarien berücksichtigen können.“
Laut dem Tätigkeitsbericht der GGL für das Jahr 2024 sind rund 90 % aller deutschsprachigen Sportwetten-Webseiten illegal aktiv. Betrachtet man hingegen den Marktanteil am Gesamtgeschehen reduziert sich dieser Anteil laut GGL auf etwa ein Viertel; unabhängige Studien schätzen ihn sogar auf knapp die Hälfte ein. Trotz bestehender Regulierung operiert somit ein bedeutender Teil des Marktes weiterhin im Graubereich oder illegal – was einen effektiven Kampf gegen Schwarzmarktaktivitäten erschwert. Eine rechtssichere und ausgewogene Regulierung ist daher essenziell: Sie muss Interessen von Anbietern sowie gesellschaftlichen und politischen Akteuren vereinen, um Vertrauen in den legalen Markt aufzubauen. Der GlüStV 2021 sieht deshalb verschiedene Sanktionen vor – von Abmahnungen über temporäre Lizenzentzüge bis hin zum endgültigen Widerruf inklusive Ausschluss aus der sogenannten „White-List“. Diese abgestuften Maßnahmen sollen es ermöglichen, den Markt durch einen konstruktiven Dialog mit den Anbietern zu steuern.
Im Fall von Bet3000 – bekannt durch karitative Engagements sowie Sponsoring traditioneller Vereine wie TSV 1860 München – hat die zuständige Behörde trotz vorheriger Anhörung und behobener Mängel ohne Vorwarnung oder Frist zur Stellungnahme einen Lizenzentzug verfügt. Rouven Stoehr kritisiert dieses Vorgehen scharf: „In einer Phase voller technischer Herausforderungen für alle Anbieter untergräbt eine solche selektive Entscheidung ohne begleitende Kommunikation das notwendige Vertrauen innerhalb der Branche ebenso wie bei potenziellen Kunden.“
Bet3000 fordert daher verstärkte Gespräche zwischen allen Beteiligten mit dem Ziel eines verlässlichen und sicheren deutschen Sportwettmarkts gemäß den Zielen des GlüStV aufzubauen. Das Unternehmen lädt ausdrücklich zu einem offenen Austausch ein, um gemeinsam Lösungen für bestehende Probleme zu erarbeiten und seine Fachkenntnisse einzubringen – denn pauschale sowie kurzfristige Eingriffe seitens der Regulierungsbehörden stehen diesen Bemühungen entgegen.
Über Bet3000
Mit mehr als 160 Wettvermittlungsstellen deutschlandweit zählt Bet3000 zu einer führenden Marke im deutschen Sportwettensektor. In Großstädten setzen moderne Flagship-Stores dank innovativer Technik sowie erstklassigem Service neue Maßstäbe beim sportlichen Erlebnis; dabei legt das Unternehmen großen Wert auf verantwortungsbewusstes Spielen samt umfassendem Spielerschutz.
Bet3000 gehört zur IBA Entertainment Ltd., einem maltesischen Anbieter mit Sitz in Sliema für Sportwettenprodukte aller Art.
Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1976 vom Münchner Simon Springer mit seiner ersten Wettannahmestelle; heute beschäftigt es über 1 500 Mitarbeitende innerhalb seines Partnernetzwerks deutschlandweit.
IBA Entertainment Ltd zählt damit noch immer zu wenigen inhabergeführten Firmen ihrer Branche.
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