- In Deutschland wird Klärschlamm zunehmend weniger als Dünger verwendet, stattdessen gewinnt die thermische Verwertung an Bedeutung.
- Erstmals seit 2021 steigt das Aufkommen von Klärschlamm im Jahr 2024 auf insgesamt 1,67 Millionen Tonnen.
- Der Anteil der Monoverbrennung erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr von 40 % auf 44 % des entsorgten Klärschlamms.
Die Verwendung von Klärschlamm als Düngemittel in der deutschen Landwirtschaft nimmt kontinuierlich ab. Im Jahr 2024 haben die kommunalen Kläranlagen etwa 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm verarbeitet. Davon wurden lediglich rund 12 % (0,20 Millionen Tonnen) für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 lag dieser Anteil noch bei beachtlichen 30 %. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg hingegen der Anteil des thermisch verwerteten Klärschlamms im Jahr 2024 auf beeindruckende 82 %, während er im Jahr zuvor nur bei etwa 53 % lag. Somit wurden in diesem Jahr rund 1,37 Millionen Tonnen verbrannt und zur Energie- sowie Wärmeerzeugung eingesetzt. Etwa weitere 80.000 Tonnen (5 %) entfielen auf alternative Entsorgungsmethoden, während für den Landschaftsbau rund 13.000 Tonnen (1 %) verwendet wurden.
Anstieg des Klärschlamms gegenüber dem Vorjahr
Nachdem die Menge an produziertem und entsorgtem Klärschlamm seit dem Jahr 2021 kontinuierlich gesunken war, verzeichnete man im Jahre2014 wieder einen Anstieg. Die kommunalen Anlagen in Deutschland meldeten eine Zunahme von etwa zwei Prozent bei der Erzeugung und Entsorgung von Klärschlamm verglichen mit dem Vorjahr – dies entspricht ungefähr dem Aufkommen einer Großstadt.
Monoverfahren ermöglicht Rückgewinnung von Phosphor
Die Regelungen zur Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft wurden durch die Verordnung aus dem Jahre2017 verschäftet; Ziel ist es, Schadstoffeinträge wie Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik zu reduzieren. Ab dem Jahr 2029 wird zudem eine verpflichtende Rückgewinnung von Phosphor aus diesem Material gefordert – dabei gilt das Verfahren der Monoververbrennung als besonders effizient nach aktuellem Stand der Technik. Im Jahre 2024 wurde ein Volumen von insgesamt 732 000 Tonnen durch diese Methode verbrannt; dies macht circa 44% des gesamten entsorgten Schlammes aus und stellt einen Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr dar.
Nähere Informationen:
Detaillierte Daten über die öffentliche biologische Behandlung sowie Entsorgungssysteme fürKlarschlammin Deutschland sind online unter den Tabellen „Abwasserentsorgung -Klarschlamm“ zu finden; sie befinden sich aufder Themenseite „Wasserwirtschaft“ beim Statistischen Bundesamt sowie in deren Datenbank GENESIS-Online (Tabellennummer32214).
Diese Pressemitteilung kann gegebenenfalls mit zusätzlichen Informationenund Links zum Thema unter www.destatis.de/pressemitteilungen eingesehen werden.
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